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Manege frei_Teil 1

Manege Frei_Teil 1

Bis zum 10. November 2024 gastiert noch ein renommierter Zirkus in der Stadt.

Im Laufe der Jahrhunderte haben immer wieder Zirkusse in Innsbruck haltgemacht.
Am 22. Mai 1907 kündigen die Innsbrucker Nachrichten groß den Zirkus Sarrasani an:
Demnächst wird der Zirkus Sarrasani, das größte und eleganteste Wanderunternehmen Europas, in Innsbruck eintreffen und ein allerdings nur kurzes Gastspiel veranstalten. Von der Größe dieses Zirkus kann man sich eine Vorstellung machen, wenn man hört, daß zu seiner Beleuchtung zwei Riesenmaschinen mit insgesamt 250 Pferdekräften dienen, die über 40 Flammenbogenlampen und ungefähr 4000 Glühlampen speisen. Die elektrischen Kabel für Licht und Telephonanlagen haben eine Gesamtlänge von fünf Kilometern. Zum Marstalle gehören außer einer großen Anzahl edelster Rassepferde neun indische Elefanten, Löwen, Kamele u. s. w. ….
Im Zirkuszelt hatten 4.000 Personen Platz. Die Vorstellungen am ersten Wochenende waren ausverkauft. Erzherzog Eugen besuchte als prominenter Zuschauer am Samstag und am Sonntag den Zirkus, da das Programm täglich wechselte.

Ende der 1920er-Jahre plante der Zirkus Sarrasani erneut in Innsbruck zu gastieren. Diesmal wurde damit geworben, dass er der einzige Zirkusbetrieb der Welt sei, der selbstständig von Stadt zu Stadt reiste; mit seinen 200 Autolastzügen war er nicht auf die Eisenbahn angewiesen.
Im Vorfeld wurden in einem Inserat vom 3. August 1929 Gewerbetreibende aufgerufen Angebote für die Lieferung von Fleisch, Fourage, Kohlen, … zu machen, damit der riesige Zirkusapparat von 800 Angestellten und 500 Tieren vor Ort versorgt werden kann. Das geplante Gastspiel wurde jedoch kurzfristig abgesagt.

Erst nach 32 Jahren, im April 1939, kam der Zirkus Sarrasani erneut nach Innsbruck.

Wo schlug er seine Zelte auf?

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Nachlass Dr. Walter Fischer, 06_70_04-0161, 1939)

Dieser Beitrag hat 6 Kommentare
  1. Ich war damals gerade einmal drei Jahre, sicher ist mein Papa mit mir zumindest zur Tierschau gegangen, natürlich kann ich mich an nichts mehr erinnern. Aber dieses so wohlklingende Wort „Sarrasani“ liegt mir heute noch in den Ohren, Jahre danach wurde daheim davon noch schwärmerisch gesprochen, es wurde für mich der Inbegriff eines Zirkusnamens! Es war ja sicher auch das letzte, zumindest nichtpolitische Großereignis vor Kriegsausbruch und für eine lange Zeit!

  2. Ich bilde mir ein, rechts hinten Teile des Gutshofs erkennen zu können. Der weitere Hintergrund ist mir auch von diversen Flughafenfotos her vertraut.

    Interessant die kleine Menschenansammlung auf dem Balkon auf der rechten Seite. Die Männer tragen Tellermützen, wahrscheinlich Teil der beim Zirkus üblichen Operettenuniformen mit goldenen Tressen und Epauletten. Für Polizei erscheint mir das Erscheinungsbil zu „undienstlich“.

    In der Fischnalerchronik ist der Zirkus im Jahr 1907 eingetragen.

  3. Ich kann mir nun einen anderen Standplatz für den Zirkus Sarrasani 1939 vorstellen: Die „Oktoberwiese“ in der Reichenauerstraße – Nordseite im Bereich Pembaurstraße bis zur damals noch nichtexistierenden Prinz-Eugen Straße. Hier war in den Dreißigern auch der Messe-Vergnügungspark

    1. In diesem Fall wäre der Gutshof von Herrn Hirsch die Eugenkaserne, links davon bereits die Häuser der Hallerstraße übern Inn drüben

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