Lokale Wirtschaft VI
Unter der Adresse „Amras 7“ betrieb der Wagnermeister Rudolf Ullmann (1881-1953) einst eine Stellmacherei. Wie der Krämer Heinrich Hocke war auch Ullmann aus einem anderen Kronland der Habsburgermonarchie nach Tirol bzw. Amras gezogen. Am 13. Mai 1881 war er im niederösterreichischen St. Frein bei Mank (Bezirk Melk) als Sohn des gleichnamigen Schneidermeisters und der Marie, geb. Maier, zur Welt gekommen. Wie sein Vater hatte auch er ein Handwerk erlernt und sich in weiterer Folge als Wagnermeister in Amras niedergelassen. Im November 1913 vermählte sich der mittlerweile 32jährige Ullmann mit der 29jährigen Gutsbesitzerstochter Maria Steixner in der Pfarrkirche Amras.
Neben seinem Brotberuf engagierte sich der Wagnermeister bei der FF Amras (1933 wurde er für 25jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet), im Vorstand der Tirolischen Wagner-, Faßbinder- und Korbflechterzunft und in der Gemeindepolitik (1919 wurde er erstmals auf einem Ticket der Volkspartei zum Mitglied der Gemeindevorstehung gewählt).
Leider hilft uns auch in diesem Fall die alte Adressangabe „Amras 7“ nur bedingt weiter, aber ich bin mir sicher, Sie können die Wagnerei von Meister Ullmann einer heutigen Adresse zuordnen, oder?
Gratulation an Robert Engelbrecht, der dieses Rätsel schnell und korrekt aufgelöst hat. Und als Belohnung 😉 folgt hier noch ein Foto vom Abbruch des Hauses, aufgenommen von Luis Schönherr.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck)
Geyrstraße 59
Sie waren deutlich schneller 🙂 ich hatte nun beim Reinschauen,was es Neues gibt, so eine vage Ahnung, dass ich das Haus von meinem Zimmer aus gut sehen konnte, allerdings nicht mehr mit Holztennen.
Aus meiner Sicht geht sich das familiär etc. mit dem „Brunnenmacher“ (Geyrstraße 59) nicht aus, obwohl die Hausfronten sehr ähnlich sind/waren.
ICH glaube, dass auf dem Foto das Haus Geyrstraße 80 abgebildet ist, welches in den 1970ern abgerissen wurde. Meines Wissens hatte Rudolf Ullmann aber seine Werkstatt aber nicht in diesem Haus, sondern hinten im Hof.
Richtig, Herr Engelbrecht, Hausnummern lesen sollte man können 😉 habe gestern ein Photo des richtigen Hauses beim Abbruch an das Stadtarchiv geschickt, da fiel mir das „Detail“ nicht auf.
ja das haus am bild ist die heutige geyrstraße 80 (auch abrissfoto hr. schönherr) und der wagner war mein uropa, die werkstatt war allerdings im innenhof heute geyrstraße 82 in der ehem. werkstatt lebt heute mein onkel und ich selbst lebe genau zwischen den beiden gebäuden auch 82.
p.s.: geyrstraße 59 „brunnenmacher“ habe ich meine agentur/büro, hat damit nichts zu tun ;-P