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La Preskaŭ Kvin Jarojn Longa Vojo

la preskaŭ kvin jarojn longa vojo

Ost und West verbindet die auf dieser Fotografie wunderbar in Szene gesetzte Autobahn. Ost und West verbindet auch das heutige Rätsel. Und Nord und Süd noch dazu.

Hat jemand von Ihnen auf Anhieb erkannt, in welcher Sprache der heutige Titel verfasst (bzw. autoübersetzt) wurde, oder gar seine Bedeutung erfasst? Die Antwort würde uns zurück ins Russisch-Polen des späten 19. Jahrhundert führen. In Erinnerung an jenen Mann, der dort 1887 seine völkerverbindende Idee publiziert hatte, beschloss der Innsbrucker Gemeinderat am 24. Oktober 1933, einen Teil einer – nicht von Ost nach West sondern von Nord nach Süd verlaufenden – Straße umzubenennen. Diese wies damals drei Hausnummern auf, einige Jahre später waren es vier, heute wieder 3.

Seinen 5. Geburtstag erlebte die Straße allerdings nicht mehr, denn durch „Entschließung des Oberbürgermeisters v. 16. August 1938“ wurde der jüdische Mediziner aus dem Stadtplan gelöscht und stattdessen „an eines der ältesten Edelgeschlechter aus Innsbruck und Umgebung“ erinnert. Womit wir auch beim Namen des heutigen Beitrags wären: „Die fast fünf Jahre lange Straße“. Sofern der Autoübersetzer meines (mittelmäßigen) Vertrauens korrekt gearbeitet hat. Korrekturen werden gerne entgegen genommen.

Wer von Ihnen hat – ohne Google, die historischen Adressbücher oder Zeitungen zu bemühen – eine Idee, um welche Straße(n) es sich hierbei handeln könnte?

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Ph-32215)

Dieser Beitrag hat 9 Kommentare
  1. Es gibt eine gleichnamige Straße in Linz und ich finde, es wäre an der Zeit, die Umbenennung in Innsbruck rückgängig zu machen. Auch wenn die damalige völkerverbindende Idee sich nicht durchgesetzt hat, war sie mit Sicherheit um vieles wichtiger und nützlicher als irgendein lokales „Edelgeschlecht“ (was für ein Wort). Der Adel wurde doch mit gutem Grund abgeschafft, dann schmeißen wir ihn doch bitte auch aus unserem Straßenverzeichnis.

  2. Kann man machen.
    Nur des Adels wegen ist vielleicht etwas übertrieben. Man müsste dann von der Andechs- bis zur Viktor-Dankl-Straße viele ‚Kinder mit dem Bade‘ ausschütten.

  3. Der Schwindelzettel ist eine große Versuchung.
    1.) Beschämende Bildungslücke schließen und den Esperanto-Erfinder googeln
    2.) In einem der passenden Adressbücher nachschlagen.

    oder raten: Nördlicher Teil der Helblingstraße?

  4. Mir war von allem Anfang an klar, dass es sich nur um die Helblingstraße handeln kann. Welche andere Straße in Nord-Südrichtung, die man hier sehen kann, hatte nur so wenig Hausnummern? Eine Nummer verlor sie noch dazu durch den Bau der Paschbergbrücke.
    Was ich nicht wusste: Dass sie einmal umbenannt wurde – eh klar, ich war ja erst zwei Jahre.
    Allerdings braucht es eine Weile, bis diese Entschließung des Oberbürgermeisters vom 16. August 1938 publik wurde! Im Plan der Stadtvermessung aus dem Jahre 1940 steht jedenfalls noch der alte Name. Siehe historische Karten Tirol!

  5. Herr Schneiderbauer hat natürlich vollkommen recht. Eine Rückbenennung ist aber nur mehr für die Anrainer äußerst lästig und der Besinnungseffekt auf Grund der geringen Fußgängerfrequenz an dieser Stelle nur marginal.

    Das älteste Adelsgeschlecht taucht in Kurzform auch noch in der Straßenbeschreibung des letzten Adressbuchs von 1976 auf. Die entschärfte Erläuterung auf der Straßentafel ist aber jetzt sehr neutral gehalten, mit der Erinnerung an die ähnlich der Sonnenburg und Vellenberg abgegangenen Burg Straßfried bei Vill eine historische Information. https://postimg.cc/HcVPVRJf

    Vielleicht ergibt sich einmal die Gelegenheit, eine neue Straße nach Dr. Zamenhof zu benennen. So toll war die Idee anfangs ja auch nicht, diesen Menschen mit der Benennung eines bis heute randständigen 3 Häusergässchens zu ehren.

    Neben den zugelassenen politischen Korrektheiten könnte man auch noch über andere Namen. Haspinger z.B. .. na, laß mer des. Weisen wir lieber auf ein paar wenige, sich wunderfitzigen und verbotenen Zutritten nicht abgeneigten Spaziergängern zeigende Mauerreste hin. Der Weg heißt Burgweg, na sowas.

  6. Im Peter Anich-Plan „Innsbruck und mittleres Inntal“ von 1766 – vgl. Beitrag „Spätwerk“ vom 10. 2. 2023 – kann man die ehemalige Burg Straßfried zwischen dem „Weiller Geluirsch“ und Vill als Ruine eingezeichnet finden; übrigens auch die von Herrn Hirsch erwähnten ehemaligen Höhenburgen Sonnenburg und Vellenberg.

    Dr. Hye befasste sich in seinem Artikel „Straßfried – die einstige Burg bei Vill“ im Amtsblatt Nr. 10 von 1973 auch mit dieser vor Jahrhunderten offensichtlich bedeutenden Burganlage:
    http://www.literature.at/viewer.alo?objid=1031400&viewmode=fullscreen&rotate=&scale=3.33&page=20

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