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Kuhmist Auf Der Landebahn – Der Gutshof In Der Reichenau Teil II

Kuhmist auf der Landebahn – Der Gutshof in der Reichenau Teil II

Im Laufe der Zeit verlor der Gutshof in der Reichenau immer mehr Grundfläche. So stellte sich das städtische Landgut als einzige brauchbare Variante für die Errichtung eines Flugplatzes heraus. Auf diesem Areal hatte der Feldpilot Raoul Stoisavljevic schon Lande- und Startmanöver getestet.

1924 beschloss die Stadtgemeinde Innsbruck dem Bund für die Errichtung eines Flughafens 15 Hektar Grund zu überlassen. Mit einer Graspiste, zwei Hangars und dem Gebäude der Flugleitung startete ein Jahr später in Innsbruck die Luftfahrt.

Geplant war ein gefahrloses Nebeneinander von Flug- und Weidebetrieb. Die Flughafenleitung informierte die Gutsverwaltung über die genehmigten Zeiten des Weidebetriebes, die vom Linienflugverkehr abhängig waren.
Jedoch waren die Interessen zu unterschiedlich und es kam immer wieder zu Beschwerden. Die Gutsverwaltung fühlte sich in ihrer landwirtschaftlichen Arbeit stark eingeschränkt, der Flughafendirektor klagte über zu hohes Gras oder daß die Kühe zu nahe an den Hangars weideten und deswegen die Passagiere durch den Mist beschmutzt wurden. 
Schon 1934 gab es Pläne den Flughafen in den Westen der Stadt zu verlegen.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Sammlung Kreutz KR/Ne-3744, 1933)

Dieser Beitrag hat 5 Kommentare
  1. Nur ganz schnell zur Orientierung: Links der Bildmitte erkennt man den Spaur´schen Ansitz (dem wir schon einige Male hier begegnet sind). Genau an dieser Stelle befindet sich heute das Wohnhaus Reichenauerstraße 88 an der Kreuzung Reichenauerstraße/General-Eccher-Straße. Vielleicht ist der blühende Laubbaum zwischen dem Ansitz und dem Gutshof noch immer derselbe Baum, der heute dem Verkehr an dieser stark befahrenen Kreuzung trotzt? Statt dem Gutshof steht heute das (ich glaube) 18stöckige Wohnhaus Reichenauerstraße 91. Rechts erkennt man gut das Areal der Tiroler Lodenfabrik, die Anfang der 2000er Jahre total abgebrannt ist.

  2. Der Anlass ist leider nicht zu erraten, die schon erwähnten Pfingstflüge können es aufgrund absoluten Fehlens von Flugzeugen nicht gewesen sein. Die reihenweise aufgestellten Biertische unter den Funkmasten lassen ein kurzfristiges Ereignis wie eine Flugvorführung oder Flugzeugtaufe vermuten nach dessen Ende das p.t. Publikum zum gemütlichen Teil der Tiroler Aviatik überging.

    Zeitpunkt jedenfalls nach 1930, das Denkmal für den in jenem Jahr bei Reutte abgestürzten Piloten Raoul Stoisavljevic steht bereits zwischen Hangars und „Terminal“.

    Der Umgang der Stadt mit dem Flughafen war recht hemdsärmlig. So war man die längste Weile nicht in der Lage, wenigstens den die Landefläche querenden Vorläufer der Radetzkystraße, einen simplen Feldweg, dem Niveau der Wiese anzugleichen. Es gibt auch Fotos von Überschlägen und abgerissenen Fahrgestellen der Linienmaschinen, und ein Zeitzeuge, ein gewisser Herr Zieger, erzählte mir vor vielen Jahren von einem für den Fuhrknecht fatalen Zusammenstoß zwischen einer deutschen Wehrmachts-Transportmaschine (vermutlich Ju-52) mit einem auf dem Feldweg fahrenden Fuhrwerk.

  3. Sehr geehrter Herr Hirsch,

    vielen Dank für Ihre informativen Beiträge und Ergänzungen.
    Das Denkmal gibt es schon seit der Eröffnung des Flughafens 1925. Es wurde zu Ehren der gefallenen Flieger im Ersten Weltkrieg errichtet. Raoul Stoisavljevic verunglückte tödlich am 2. September 1930 im Krottenkopfmassiv bei Garmisch-Partenkirchen. Zum Gedenken an seinen tragischen Unfall wurde am 2. September 1931 eine Gedenktafel auf dem unteren Sockel des Fliegerdenkmals angebracht. Leider können wir auf dem Foto nicht erkennen, ob diese Tafel vorhanden ist oder nicht. Das würde die Datierung erleichtern.

  4. Jedenfalls entspricht der heutige Gedenkstein in Kranebitten nur mehr in seinem Grundkörper dem Original, wie man einem Stadtblattartikel aus dem Jahr 87 entnehmen kann. https://issuu.com/innsbruckinformiert/docs/_innsbrucker_stadtnachrichten_198704_nr04_gesamt/9

    Ich habe eineandere Aufnahme des Flugplatzes, bei der ein auffälliges dunkles Band o.ä. im unteren Teil zu sehen ist, welches auch bei der Unschärfe der hier gezeigten Aufnahme zu sehen sein müßte und die später angebrachte Gedenktafel sein könnte:
    https://postimg.cc/cgjhCQRm

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