Kaum gebaut – schon beschädigt.
Eigentlich ist diese Straßenecke mit den mächtigen Häusern recht eindrucksvoll und strahlt bürgerlichen Wohlstand aus. Der massive Zaun auf der anderen Straßenseite lässt auf baldige weitere Bauarbeiten schließen.
Die gründerzeitlichen Gebäude dürften knapp vor oder um 1900 errichtet worden sein. Da alles noch recht steril und frisch wirkt, dürfte die Aufnahme aus den ersten Jahren des Bestandes stammen. So weit so idyllisch.
Natürlich gibt es ein Aber. Und was für eins. Im Eckhaus sind auf der linken Seite die Fenster eingeschlagen. Ziemlich alle. Das ist für Innsbruck doch eher außergewöhnlich. Ich fürchte, die allermeisten LeserInnen wissen schon längst, wo wir uns befinden. Fast das gleiche Foto wurde – unter anderen inhaltlichen Vorzeichen – bereits in diesem Forum veröffentlicht.
Ja, und dann gibt es wieder einen dieser traurigen Fälle, bei denen ein böser Mensch den Aufdruck am unteren Rand der Karte abgeschnitten hat. Und dort steht – horribile dictu – die Lösung. Aber schwer ist es ja ohnehin nicht. Nämlich?
Nachdem dieses „Rätsel“ schon gelöst ist…..
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, So-4-261)
Hier geht es zum Schwesternbild dieses bemerkenswerten Fotos. In diesem Beitrag finden sich auch informative Erläuterungen zum geschichtlichen Hintergrund:
https://innsbruck-erinnert.at/offene-rechnungen/
Auf dem Titelfoto steht links ein interessanter Hinweis zur Lösung, nämlich:
„Die demolierte Ital. Universität“
wieder die Liebeneggstraße gegenüber dem Pechegarten.
siehe auch https://innsbruck-erinnert.at/offene-rechnungen/
Die Zerstörungen waren im Zusammenhang mit den nationalistischen Auseinandersetzungen mit den italienischen Studenten 1904.
https://www.uibk.ac.at/zeitgeschichte/hidden-histories/1904-heisser-herbst-an-der-universitaet-innsbruck.html