Innsbrucker Privilegien unter Heinrich VI.
Hier zu sehen ist eine von König Heinrich von Böhmen ausgestellte Urkunde aus dem Jahr 1324. Die Urkunde gewährte den Innsbrucker Bürgern mehr Privilegien, wie zum Beispiel im Bereich der Zölle.
Heinrich VI. trug seit 1310 den Herzogstitel von Kärnten und Krain, sowie den Grafentitel von Görz-Tirol. Diese Titel erbte er von seinem Vater Herzog Meinhard II. und war Teil der Meinhardinger-Dynastie, wie auch seine berühmte Tochter und Landesfürstin Margarete Maultasch. König von Böhmen durfte er sich nur kurz zwischen den Jahren 1307 und 1310 nennen. Seine durch Heirat legitimierte Herrschaft stieß auf Widerstand und schlussendlich wurde ihm vom römisch-deutschen König Heinrich VII. die böhmischen Titel entzogen und an dessen Sohn Johann von Luxemburg vermacht. Heinrich selbst erkannte den Entschluss des römisch-deutschen Königs nicht an und führte weitern die Titel des Königs von Böhmen und Polen, die in der hier abgebildeten Urkunde im Jahr 1324 immer noch erwähnt wurden.
Ausschnitt aus der Urkunde: „Wir Heinrich von Gots gnaden, chunich ze Böhmen und ze Polen. Herzog ze Chärnten, Graf ze Tirol und ze Görtz…“
Nach seinem offiziellen Verlust des Königstitel verbrachte Heinrich die meiste Zeit seines Lebens in der Grafschaft Tirol und tätigte eine Vielzahl an Stiftungen und Schenkungen. Unter anderem erhielten das Stift Stams, das Spital Innsbruck, das Kloster Georgenberg und das Stift Wilten diverse Stiftungen von Heinrich.
(Stadtarchiv Innsbruck – Ph-16)
Autor: Riccardo Geisler