Innsbrucker Häuser – III
Heute sehen wir ein besonderes Haus in dieser kleinen Serie: Ein Bauernhaus. Kein typisches Gebäude einer Weltstadt. Die Aufnahme ist gerade unscharf genug, dass man die Hausnummer nicht sicher lesen kann. 90 vielleicht? 98? Oder doch ganz was Anders?
Es steht offenbar ein Feiertag an: Das Haus ist beflaggt. Tirol und Innsbruck. Weiß – rot. Und rot – weiß. Nur: welche ist welche? Von wo aus gesehen? Heraldisch ist es mit der Kampf- und der Fluchtseite (oder so) noch irgendwie nachvollziehbar. Aber bei einer Fahnenstange?
Doch zurück zu unserem Hof. Natürlich hat ein echter Hof auch eine Bank vor dem Haus stehen. Für den Altbauern für seine warme Milch (an Sonntagen mit einem Löffel Honig) aus dem Schnabelhäferl. So weit sagt es zumindest das Klischee.
Die Darstellung über der Eingangstür erkennen wir nur schlecht. Aber den Heiligen will mir lieber nicht näher vorstellen.
Zum VW-Käfer in Kriegsbemalung kann ich leider nichts Weiteres sagen. Vielleicht weckt das Wort „Käferstellung“ eine nostalgische Erinnerung an einen verschwiegenen Campingplatz in Jugoslawien? Bericht sind gerne willkommen…
Aber die Frage aller Fragen: Wo steht oder stand der Hof?
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck; Ph-7267)
Der alte Stecherhof in Amras aus dem 15. Jh. steht seit Anfang der 1970er nicht mehr. Ich habe damals ungläubig den Abriss der alten Mauern mitverfolgt und mit dem zeitgleich erbauten DEZ eine Ahnung bekommen, wie radikal sich die Dinge ändern können.
Ah ja, die HNr war 91 …
Mich wundert, dass auf dem Photo die Fassade tatsächlich einen leichten Blaustich hat.
In meiner Erinnerung ist der alte Stecherhof violett gewesen. Nun scheint es ein bläuliches Grau zu sein. Das würde diese Erinnerungsverzerrung erklären.
Die Traufseite zur Straße mit dem Tor hatte schon eine gewisse Grandezza – auch wenn jetzt mehr Platz für Feldmessen und Dorffest ist.