Innsbruck in Zahlen 2024
Es kommt gar nicht so selten vor, dass sich Leute verwundert darüber zeigen, was die amtliche Statistik heutzutage alles weiß. Beschränkte sich das Angebot zu Zeiten der klassischen Volkszählungen, die bis 2001 alle zehn Jahre abgehalten worden waren, im Wesentlichen auf die Angabe der Einwohnerzahlen, so bleibt heute, im „Register-Zeitalter“, kaum noch eine Frage unbeantwortet.
Das Statistikreferat der Stadt Innsbruck hat 2024 erstmals wieder eine Statistikbroschüre zusammengestellt, die in kompakter Form einen zahlenmäßigen Überblick über die Landeshauptstadt gibt. Die Aufmachung ist gänzlich neu und modern – weg von dichten Tabellen und Zahlenkolonnen, die nur Fachleuten Freude bereiten, hin zu illustrativen Elementen.
Hier erfährt man z. B., dass Innsbruck flächenmäßig in etwa so groß ist wie Paris, aber nur 21% der Fläche besiedelt sind; dass in Innsbruck Einwohner aus 150 verschiedenen Ländern wohnen; dass annähernd die Hälfte aller Haushalte „Single-Haushalte“ sind; dass in den Erholungs- und Spielanlagen u. a. 80 Trinkbrunnen und 46 Tischtennistische zu finden sind; dass 2023 in den Innsbrucker Bädern eine Rekordbesucherzahl von 820.000 Personen registriert wurde; dass 1981 die Akademikerquote unter den Einwohnern Innsbrucks bei 7,3% lag, während sie heute bei 27,7% rangiert; dass 2023 464.000 Mal ein Stadtrad ausgeliehen wurde – und damit fünf Mal so viele wie im Jahr 2018, als das Verleihsystem eingeführt worden war….
Die Broschüre „Innsbruck – Zahlen und Fakten 2024“ ist auf der Homepage des städtischen Statistikreferats zu finden: www.innsbruck.gv.at/statistik
Autor: Mathias Behmann / Titelbild: Ausschnitt aus der Broschüre „Innsbruck – Zahlen und Fakten 2024“
Nur 23 Föhntage – das kann ich nicht glauben!
Lieber Herr Theis! Da sollten wir doch zunächst einmal fragen „Wann hat ein (windiger) Tag das Potential, als „Föhntag“ zu gelten? Wieviel % des Tages muß uns da unser Lieblingswind beglücken – und in welcher Stärke sollte er da tunlichst blasen? Er hat ja nicht jedesmal 140 kmh drauf. Gilt er dann doch nur als Windele, als schwacher Luftzug – oder wie rech- nen „die“ das?
Ja, die Einstufungs-Kriterien wären mindestens ebenso interessant wie die (splitter)nackten Zahlen der Statistik.
Sehr geehrte Frau Stepanek. Die Anzahl der Föhntage wird von uns meteorologischen Laien natürlich nicht selbst ermittelt, sondern wir erhalten die Zahlen monatlich von den Experten der geoSphere Austria (ehemals ZAMG). Ich kann mich erinnern, dass mir vor ca. 2 Jahren der dort u. a. für den Föhn Zuständige die komplizierte Definition eines „Föhntages“ einmal sehr detailliert geschildert hat. Ich kann mich aber beim besten Willen nicht mehr daran erinnern, wie diese exakt gelautet hat. Ich werde aber nochmal nachfragen.
Dazu machen wir dann aber bitte einen eigen Innsbruck-Erinnert-Beitrag, das hat sich der Föhn schon verdient! 🙂
Ich habe soeben mit DEM Föhnexperten gesprochen, der die Anzahl der Föhntage an die geoSphere meldet. Im Grunde muss eine bestimmte Kombination von Merkmalen zugleich gegeben sein, damit ein Wetterphänomen als Südföhn klassifiziert wird. Eine Rolle spielen hierbei die Merkmale Windrichtung, Windgeschwindigkeit, Feuchtigkeit und Temperatur. Wenn jemandem die ausgewiesene Anzahl an Föhntagen zu niedrig erscheint, so kann das mehrere Gründe haben: zum einen wird bei unseren Angaben nur der Südföhn ausgewiesen (es gibt auch Nordföhn, allerdings kommt dieser in Innsbruck selten, aber doch manchmal, vor); zum anderen wird nicht jedes subjektiv möglicherweise als „Föhn“ wahrgenommene Starkwindereignis als Föhn gewertet, sondern nur jene, die obiger Definition entsprechen; und zum Dritten sollte das Föhnereignis, wie mir gesagt wurde, zumindest eine zeitliche Dauer von 2 Stunden aufweisen. Wenn das alles der Fall ist, dann wird für den entsprechenden Tag ein Föhntag vermerkt. Für besonders Interessierte sei noch erwähnt, dass es mindestens zwei in Innsbruck entstandene Diplomarbeiten bzw. Dissertationen zu diesem Thema gibt 🙂
Oh, danke, das ist eine schöne und genaue Klassifizierung!
(Da verschweige ich doch eher lieber die Klassifizierungsregel meiner Nonna, die da lautete:
„Der Föhn geht immer drei Tag lang…. –
und wenn er dann nit aufhört – dann geht er noamal drei Tag lang…“)
Da ist die Wissenschaft wesentlich exakter, gell!