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Im „Saugassl“

Im „Saugassl“

Vulgobezeichnungen sind doch einfach schön: ob „Saugassl“, „Stinkgassl“, „Feldgassl“ oder „Peitschenbichl“, Hötting hat in dieser Kategorie einiges zu bieten (andere Stadtteile natürlich auch, aber da kennen sich wohl andere besser aus). Haus- und Hofnamen gab es natürlich noch viel mehr – manche sind heute noch geläufig. Hier blicken wir auf jeden Fall ins sogenannte „Saugassl“, das kurze Verbindungsstück zwischen Schneeburggasse und Bachgasse. Das „Saugassl“ ist aus zwei Gründen auf Fotos relativ prominent: Erstens sieht man hier gut auf den Höttinger Turm und zweitens befand sich rechterhand mit dem „Rainerwirt“ ein bei Vereinen sehr beliebtes Gasthaus, in dem auch häufig Jahreshauptversammlungen abgehalten wurden. Für ein schönes Vereinsfoto musste man also nach der Versammlung nur bequem vor die Haustür treten (zu unserer „Schande“ wurde offenbar noch kein solches auf „Innsbruck erinnert“ veröffentlicht).

Die Aufnahme von Gottfried Newesely entstand im Jahr 1974. Auch hier dominiert – wie könnte es anders sein – wieder der Turm. Die kleinen Details verraten uns ein bisschen etwas über die Jahreszeit: Die meisten Fenster an den Häusern stehen offen, um die warme Luft hereinzulassen – auch ein Sonnenschirm, allerdings nicht aufgespannt – ist im Hintergrund zu sehen. Auf der Nordkette liegt aber noch (oder schon?) relativ viel Schnee – das Bild könnte also im Frühsommer entstanden sein. Dazu kommt die Straßenszene: Nach getaner Heuarbeit wird, wie es scheint, beim „Samseler“ (Bachgasse 1) gerade das Heu eingefahren. Wer hier abgebildet ist, können wahrscheinlich die Hötting-ExpertInnen gleich sagen, auch wenn der Herr nur von hinten zu sehen ist – so lang ist die Aufnahme ja noch gar nicht her.

(Stadtarchiv Innsbruck, Sammlung Gottfried Newesely)

Dieser Beitrag hat 7 Kommentare
  1. Und im schönen Alt Pradl gab es auch noch ein allseits bekanntes Gassl, war im Volksmund als „Fa…..“ bekannt und nicht weit vom Domizil und der Wirkungsstätte der Roilo`s entfernt. Ich glaube es gab diesbezüglich bereits einen Beitrag in diesem Forum.
    Herr Roilo erbitte umgehend Meldung dazu.

    1. Ich weiß nicht, ob ich in diesem Höttinger Beitrag etwas über Pradl schreiben darf. Ich habe Angst, dass die drüben mich köpfen!! Aber mit dem „Fackengassl“ (schreiben wir es aus, so schiach ist ja der Name auch wieder nicht, man ist ja heutzutage viel Schlimmeres gewöhnt) haben Sie mich auf dem falschen Fuß erwischt! Ja, es stimmt: Irgendwo ist diese Bezeichnung schon in diesem Forum aufgetaucht, ich habe es unter „nix wissen“ abgespeichert. Da Sie, Herr Pritzi, mich nun direkt angesprochen haben musste ich doch nachdenken und mich sogar bei meiner Verwandtschaft in Innsbruck erkundigen! Schande über mich! Aber jetzt weiß ich es, wieder etwas dazugelernt, etwas, das ich eigentlich wissen hätte sollen!
      Eine weitere Bestätigung fand ich nun im Buch von Gernot Zimmermann „Ich bin dann mal nicht weg: 320 Kilometer durch Innsbruck“ und kopiere der Bequemlichkeit halber: „Ganz am Ende der Gabelsbergerstraße hat Ilse jahrelang als Koch- und Werklehrerin unterrichtet – nomen est omen in der „Neuen Mittelschule Gabelsberger“. So weit sind wir aber noch nicht, denn zuerst müssen wir noch durchs sogenannte „Facken-GassI“, welches fast jeder Innsbrucker kennt, das aber in keinem Stadtplan zu finden ist. Das schmale, an einem Bauernhof samt Stall (daher der Name) vorbeiführende Gässchen reicht von der Amthorstraße bis zur Egerdachstraße, ehe es in den nördlichen Teil der Gabelsbergerstraße übergeht. Aber wahrscheinlich heißt das „Facken-Gassl“ eh auch Gabelsbergerstraße, als Extra-Adresse rechne ich es jedenfalls nicht.“

  2. Der hier abgebildete Herr ist Josef Hupfauf, in Hötting besser bekannt als Samsele Pepi. Sein Markenzeichen war der blaue Scherbn (Schurz). Der Traktor war der rote Steyr Export 84, vorne wahrscheinlich eine Fuhr Kiahgras auf einen 2-Achs Hänger (leichter zu revisieren) in den Tenne geschoben und hinten der „Mischtstreier“, ich glaube das Foto dürfte im Herbst aufgenommen worden sein.

  3. Kann ich mich erinnern, hab knapp 3 Jahre im alten Wachzimmer Hötting Dienst gemacht.
    Frage, sind Sie, bist Du wie in Hötting üblich, mit dem Georg Muglach verwandt?

  4. Vielleicht noch für Nichtpradler (ich entschuldige mich nochmals bei den Höttingern): Die Gabelsbergerstraße ist also dreigeteilt: Zuerst der südliche, ’neueste‘ Teil mit seiner ’städtischen‘ Verbauung zwischen Gumppstraße und Amthorstraße (samt Kreuzung mit der Defreggerstraße und der neuen Straßenbahn – Haltestelle „Gabelsbergerstraße“), anschließend ein einspuriger, asphaltierter besserer Feldweg (eben dieses „Facken Gassl“), der für Motorfahrzeuge gesperrt ist, zwischen Amthorstraße und Egerdachstraße und schließlich der nördliche, älteste Teil zwischen Egerdachstraße und Reichenauerstraße, der jetzt als eine „Fahrradstraße“ ausgeschildet ist. Bei der Einfahrt in diesen nördlichen Teil steht das „Leopardischlössl“ http://innsbruck-erinnert.at/das-leopardischloessl-im-aristokratenviertel-in-alt-pradl/ bzw. der ehemalige Gasthof „Lodronischer Hof“ http://innsbruck-erinnert.at/der-lodronische-hof-im-aristokratenviertel-in-alt-pradl/comment-page-1/#comment-4903 , am Ende der ehemalige Gasthof „Goldener Winkel / Winkelwirt“ http://innsbruck-erinnert.at/goldener-winkel/ und die „NMS Gabelsbergerstraße“.
    Diese „Fackengasse“ führt zwischen den beiden letzten aktiven Pradler Bauernanwesen hindurch, dem Stamser Bauern (Plattner) im Westen und dem Hörtnaglhof im Osten http://innsbruck-erinnert.at/der-reichharthof-im-aristokratenviertel-in-alt-pradl/comment-page-1/#comment-5149 und http://innsbruck-erinnert.at/der-hoertnaglhof/ (hier sieht man auch den Verlauf des Facken Gassls, die Häuser gehören alle zum Hörtnaglhof Egerdachstraße 20). Die Bezeichnung dieses Gassls soll von der Schweinehaltung im Hörtnaglhof herrühren. Es gibt hier (noch?) keine Häuser mit eigener Nummerierung – wie lange werden diese riesigen Anbauflächen mitten im Stadtgebiet noch frei bleiben??
    Vielleicht noch etwas zur „NMS Gabelsbergerstraße“ – jetzt wahrscheinlich „MS Gabelsbergerstraße“. Ob das die letzte Namensänderung ist? Gebaut wurde dieser große Schulkomplex ab 1928 nach Entwurf von Theodor Prachensky, fertiggestellt wurde sie erst 1937, sie sollte „Schuschniggschule“ heißen (nach dem letzten Kanzler der 1. Republik). Während der Nazizeit hieß sie „Schemmschule“, nach dem Krieg wurde sie, 1953 erst, zur „Rennerschule“, nach dem ersten Kanzler der neuen Republik Österreich. Sie war als Doppelhauptschule konzipiert, hier in der Gabelsbergerstraße waren die Mädchen, in der Pembaurstraße die Buben – alles streng geteilt durch die beiden Turnhallen dazwischen.
    Das Stadtarchiv hätte sicherlich Bilder von dieser großen Pradler Schule!
    Was war dieser Schulkomplex in der Kriegs- und Nachkriegszeit nicht alles! Kaserne für die Wehrmacht, dann für die amerikanische und Spital für die französische Besatzung, Ersatz für die zerstörte Pradler Volksschule (ich selbst besuchte hier – natürlich in der Pembaurstraße – im Schuljahr 45 / 46 die vierte Klasse Volksschule), Jugendherberge, Außenstelle der Innsbrucker Messe (Mode- und Haushalt).
    Mit Einführung einer Klassenhöchstzahl pro Schule, wurde die Schule in zwei, dann vier, danach wieder zwei getrennte Hauptschulen geteilt, später kamen noch verschiedene Schwerpunkte in der Ausbildung dazu.
    Bin nun ein bissl abgekommen vom „Facken Gassl“ – und das noch in einem Höttinger Beitrag!!

    1. Also dann Hans, vielen Dank für die Antwort. Bitte richte dem Georg schöne Grüße von mir aus, ich hab ihn länger nicht mehr gesehen, ich glaube das war Schießstand in Arzl
      Ich wünsche Dir einen guten Abend

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