Im bunten Rausch der Symmetrie
Ein weiteres ausgesuchtes Stück aus der Sammlung des Zeughauses dürfen wir hier nach allerhöchster Einbaugenehmigung (danke!) zeigen. Auch dieser Entwurf ist im Buch von Josef Schönegger, das noch lange zu den bestgeplanten Standardwerken zur Innsbrucker Stadtgeschichte zählen wird, abgebildet.
Wie baut man einen neues Viertel? Vor dieser Frage standen die Stadtväter (hier einmal ausnahmsweise und aus Gründen im generischen Maskulinum) kurz vor 1900, als in Innsbruck alles boomte und im neuen alpin-urbanen Bürgertum die verständliche Sehnsucht nach einem zentrumsnahen Villenviertel erwachte (die interaktive Fassung des Planes befindet sich hier).
Die im Windschatten des Viadukts neu abgegrenzten Gestaden des Stadtsaggens (laut Wikipedia dem verkehrssprachlich entstandenen Sack nachgedichtet, der noch ohne eigene Innbrücke hier im Nordosten der Stadterweitungsgebiete entstanden war) sollten also entwickelt werden. Nichte wenig der Ideen kamen, was die Straßenlegung betrifft, fast 1:1 zur Umsetzung; der Plan nahm die grundsätzliche Idee des etwa 5 Jahre älteren Entwurfs wieder auf. Schräg ist es natürlich auch ein wenig, so ein für viele Menschen angelegtes quartier nouveau keine Kirche und keine Schule anzudenken.