I riach an Wein…
… zwar so wie Paul Hörbiger normalerweise scho kilometerweit, aber in diesem Fall nicht. Vielleicht geht aber heute auch nur der Wind in die falsche Richtung, oder so… Oder es liegt dran, dass ich im falschen Stadtteil sitze? Jedenfalls: Wo befand sich denn der Burgenländische Winzerverband in Innsbruck? Und wann wurde dieses Bild aufgenommen? Das Album, aus dem das Foto stammt, ist leider nur sehr ungenau datiert (zwischen 1960 und 1980).
Mindestens genau so wichtige Frage: Hat’s denn in dem Verbandshaus überhaupt wirklich noch Wein gegeben? Das Gebäude am linken Bildrand schaut doch schon irgendwie sehr baufällig aus. Sind das vielleicht nur Büroräumlichkeiten, oder sollte ich doch noch vorbeischauen, ob irgendwo ein Fassl in der Erde vergraben wurde – für Notzeiten sozusagen?
(Stadtarchiv Innsbruck, Ph-Dig-133-017)
Ja, in der Egger-Lienz-Straße gabs Wein zu kaufen.
Oder zumindest weinähnliche Flüssigkeiten in Zwei-Liter-Glasflaschen. Das hat sich dann aber 1985 mit dem Weinskandal erledigt.
https://innsbruck-erinnert.at/unbekannte-haeuser-xii/
In den Telefonbüchern von 1973 und 1980 steht als Adresse Duilestr. 20. Das ist beim Raiffeisen Lagerhaus und paßt so gar nicht zum Titelbild. Die Berge dahinter sind jene östlich der Rumerspitz, angefangen mit dem Thaurer Jöchl und schauen recht nah aus.
Aber eben, vielleicht ist es nur das Büro. Das große Haus im Hintergrund könnte noch stehen.
Das große Haus im Hintergrund steht noch. Es handelt sich um das Haus Speckbacherstraße 42 – 48. Links im Bild ist der Durchgang von der Egger-Lienz-Straße zur Zollerstraße. Auch der rechte Teil des kleinen Gebäudes existiert noch, vor rund 25 Jahren renoviert. Davor stand es einige Jahre leer – und noch früher, so Ende der 70er Anfang der 80er Jahre lebte im obersten Stock eine alte Frau – Anna Fasser – in einer kleinen, ärmlichen Wohnung. Sie malte Bilder, Stillleben und ging jeden Tag mit ihrem Fahrrad durch Wilten und fütterte die Tauben, ich glaube man hat sie auch die Tauben-Anna genannt. Außer ihr hat soweit ich weiß niemand mehr in dem Haus gewohnt, das damals eben schon eine Bruchbude war.
Ergänzung: vor dem Gebäude steht heute das Haus Egger-Lienz-Str. 42 durch das es immer noch einen Durchgang für Fußgänger zur Zollerstraße gibt. Das Gebäude ist meiner Erinnerung nach Anfang der 90er Jahre gebaut worden. Das Foto dürfte zwischen 1975 und 80 entstanden sein. Der linke Teil des kleinen Gebäudes stand damals meiner Meinung nach schon leer. Der Weinverkauf, den es bis Mitte der 80er Jahre dort gegeben hat, und wohl auch die Büros befanden sich in einem (neueren) Gebäude, das dahinter steht und von dem noch ganz links im Bild die blauen (oder grünlichen) Metalltüren der Laderampe zu sehen sind.