Hier entsteht ein Fernsehzentrum
Es ist ein vertrauter Anblick: In der Pastorstraße wird gebaut. Wahrscheinlich wurde hier seit den 1970 mehr her- um- und ausgebaut und dann gleich wieder renoviert oder dem Zeitgeschmack angepasst als irgendwo anders in der Stadt. Oder man hat an wenigen Orten so viel Zeit, als Automobilist oder Passagier der Stubaier, in Ruhe rund um das Areal zu fahren und jede Veränderung aus 270 Grad Einschauwinkel zu sehen und dann mit dem Sitznachbarn zu besprechen. Ältere Menschen aus Natters und Mutters weinen immer ein wenig den verschwundenen Schrebergärten nach, mittelalterliche Zeitgenoss*innen wissen, was es mit dem Titel dieses Beitrags auf sich hat: Gebaut wurde dieser Hallenkomplex zunächst als Fernsehzentrum für die Olympischen Winterspiele 1976; im Herbst 1977 zogen dann die Garagisten der IKB hier ein. Daneben entsteht Prior Castle, die Pädagogische Akademie, heute Hochschule, die auch die gefühlt letzten fünf Jahre in diesem Zustand ausgebeindelt auf eine Neugestaltung gewartet und diese nun auch erhalten hat.
Richard Frischauf hat diese Entwicklung auf vielen Bildern festgehalten. Sei es im Fluge oder ein wenig später von den ersten Kurven der Brennerstraße aus. Ob er jemals die Stubaitalbahn genommen hat, ist nicht überliefert.
(Stadtarchiv Innsbruck, Sammlung Frischauf, Ph-127324 und Ph-12725).
Dazu passt ein interessantes Vergleichsbild, auf welchem das Gelände noch im unverbauten Zustand zu erkennen ist:
http://innsbruck-erinnert.at/urban-gardening-iii/
Um die Schrebergärten ist nicht so schade wie um die Zerstörung des wirklich schönen optischen Eindrucks mit den beiden Kirchen, viel schlimmer als die Auffüllung der Ferrariwiese, die zum Großteil jetzt schon wieder eine solche ist. Den Vogel an städtischer Häßlichkeit schießt sowieso die Rostschachtel der IVB ab.
Stimmt das eigentlich, daß das Grundstück, auf dem die IVB Zentrale steht, vom Stift Wilten nur gepachtet ist, wenn auch auf 99 Jahre? Bis 2080 ist noch ein Zeitl hin, aber die Zeit verfliegt bekanntlich.