skip to Main Content
#bilderschauen --- #geschichtenlesen --- #gernauchwiederimarchiv
Harald Pickert – Künstler, Verleger Und Zeitungsherausgeber, Teil 1

Harald Pickert – Künstler, Verleger und Zeitungsherausgeber, Teil 1

Der Grafiker und Landschaftsmaler Harald Pickert wurde am 29. Jänner 1901 als Sohn des Rechtsanwalts Karl Pickert und dessen Frau Dolores in Leitmeritz in Böhmen geboren. Im Jahr 1903 übersiedelte die Familie nach Kufstein, wo Karl Pickert eine Rechtsanwaltskanzlei eröffnete. Von 1920 bis 1923 besuchte Harald Pickert die Kunstgewerbeschule in München und die Graphische Lehr- und Versuchsanstalt in Wien. Von 1930 bis 1931 studierte er Druckgraphik an der Akademie der bildenden Künste in München.

Der Durchbruch als Künstler gelang im sehr schnell. So wurde in den Innsbrucker Nachrichten am 22. September 1928 über die erfolgreiche Ausstellung seiner Radierungen in Elberfeld, in Oldenburg und in Karlsruhe Folgendes berichtet: „Harald Pickert – Kufstein hat in dieser Saison in Elberfeld, in Oldenburg und in Karlsruhe seine Radierungen ausgestellt. Das Museum in Elberfeld hat einige dieser Radierungen erworben. Über die Ausstellung im „Badischen Kunstverein“ liegen eine Reihe anerkennender Kritiken vor, in denen es u. a. heißt: „Bei Harald Pickert-Kufstein geben sich die rein zeichnerisch, auf den Umriß hin gearbeiteten Radierungen günstiger, weil der phantasievollen Art des Künstlers entsprechender, als die malerisch in Licht und Schatten gesetzten.“ („Badischer Beobachter“.) – Einen Graphiker von gereifter Technik und Kultur lernen wir in den Landschaftsradierungen von Harald Pickert=Kufstein kennen.“ („Residenz-Anzeiger“.) – „Harald Pickert aus Kufstein bringt eine Reihe guter Radierungen aus seiner Heimat, voll schöner Einfühlung und klarer Darstellung.“ (Badische Presse“.)

Die Graphische Sammlung in der Neuen Pinakothek in München erwarb im Jahr 1928 sechs Radierungen des jungen Künstlers. Sogar die Innsbrucker Nachrichten berichteten darüber am 27. November 1928: „Großer Erfolg eines Tiroler Künstlers. Harald Pickert, Kufstein, der sich als Radierer bereits einen Namen gemacht hat, kann einen neuen schönen Erfolg verzeichnen. Der bayerische Staat erwarb durch Kauf für die Graphische Sammlung in der Neuen Pinakothek zu München sechs Radierungen dieses Künstlers, die landschaftliche und figurale Motive behandeln. Unter den Landschaften finden sich besonders stark vertreten alpenländische Motive. Diese Blätter werden in der nächsten Ausstellung der Neuerwerbungen in den Sälen des genannten weltberühmten Kupferstichkabinettes öffentlich gezeigt werden. Von welch ehrenvoller Bedeutung dieser Ankauf für den jungen Künstler ist, kann man daraus ermessen, daß von den älteren Tiroler Meistern nur Egger-Lienz und Toni Grubhofer – und vielleicht noch der eine oder andere – aber noch keiner der jüngeren Generation, insbesondere der Radierer, in der Graphischen Sammlung vertreten ist.“

Ein Jahr später zeigte Harald Pickert einige seiner Radierungen bei einer Kollektivausstellung im Münchener Kunstverein. Der Allgemeine Tiroler Anzeiger berichtete am 31. Oktober 1929 über diese Ausstellung: Über die 45 Radierungen umfassende Kollektivausstellung von Harald Pickert-Kufstein im Münchener Kunstverein schreibt in der „München-Augsburger Abendzeitung“ Professor Hermann Rasse: „Recht sympathisch berührt eine Kollektion von kleineren Landschaftsradierungen des in Kufstein lebenden Harald Pickert. Hier freut man sich der äußerst sauberen und soliden Technik, der klaren und anmutig gefälligen Komposition und der niemals aufdringlichen Sprache. Einiges, wie etwa das „Herbstwetter in den Alpen“ ist groß gesehen und tief erlebt, beseelt und dramatisch. Pickert vermag den Beweis zu erbringen, daß er die Lehre der klassischen Meister der Nadel verstanden hat und dabei doch persönlich bleibt.“

Neben seiner Tätigkeit als Künstler war Harald Pickert auch als Verleger und Herausgeber mehrerer Zeitungen und Zeitschriften in Leitermitz tätig. Mehr dazu erfahren Sie im zweiten Teil des Artikels, der am 25. September 2023 erscheinen wird.

Das Titelbild zeigt eine Radierung Harald Pickerts, die sich in der Sammlung des Stadtarchiv Innsbruck befindet.

(Stadtarchiv Innsbruck, Bi-3203)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Back To Top
×Close search
Suche