Graf Meinhard II.
Das Titelbild zeigt eine Kupferplatte für eine Chronik des Stiftes Stams aus dem Jahr 1622, die dem Stiftsgründer Meinhard II. gewidmet wurde.
Meinhard II. (1238-1295) war von 1258 bis 1295 der Graf von Tirol neben seinen anderen Titeln als Graf von Görz und Herzog von Kärnten. Während seinen jungen Jahren war Meinhard von 1252 bis 1258 aufgrund eines verlorenen Krieges gegen den Herzog Bernhard von Kärnten ein Gefangener des Erzbischofs von Salzburg. Nach seiner Freilassung heiratete Meinhard die Witwe von König Konrad IV – Elisabeth von Bayern. Durch Meinhards Freundschaft zu Kaiser Rudolf von Habsburg, wurde er 1286 zum Herzog von Kärnten ernannt. Nach dem Tod seines Stiefsohnes Konradin entschloss sich Meinhard das Stift Stams zu gründen.
Meinhard gilt als einer der wichtigsten Herrscherpersönlichkeiten des 13. Jahrhunderts, da er unter anderem eine einheitliche Verwaltung im gesamten Land, ein einheitliches Landrecht für die Bauern, Innovationen im Geld- und Münzwesen erlassen und zur Verbesserung der Verkehrslage beigetragen hat. Die Meinhardstraße in Innsbruck wurde nach Meinhard II. benannt.
(Stadtarchiv Innsbruck – Re-876)
Autor: Riccardo Geisler
Die Chronik, von der hier die Rede ist, wurde vom Innsbrucker Paulus Gay verfasst, der von 1631 bis 1638 als 25. Abt dem Stift Stams vorstand. Die für den Druck vorgesehene Fassung hätte im Jahr 1622 erscheinen sollen, das Vorhaben wurde jedoch von der oberösterreichischen Regierung untersagt. Das Werk liegt daher bis heute lediglich als Manuskript vor (Stiftsarchiv Stams, Codex D 16).
Näheres dazu findet sich bei Lav Subaric in Tyrolis Latina – Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band I (Von den Anfängen bis zur Gründung der Universität Innsbruck), S. 493 f.
https://library.oapen.org/handle/20.500.12657/33075
Auf der genannten Seite wird ein Kupferstich aus den Tirolensium principum comitum genuinae eicones des Dominicus Custos (Augsburg 1599) erwähnt, der als Abb. 1 auf Seite 27 der Tyrolis Latina abgebildet ist. Der im Stift Stams erhaltene Originaldruck ist wesentlich feiner ausgeführt als der Kupferstich von D. Custos.
Ich würde gerne mit dem Autor Riccardo Geisler in Kontakt treten, um Näheres zu dieser Kupferplatte zu erfahren. Von meiner Seite könnte ich ein Lichtbild der in Stams befindlichen Druckform zur Verfügung stellen.
Da ich weder Facebook, Instagram noch LinkedIn nutze, übersende ich den erwähnten Kupferstich auf diesem Wege an die offizielle Adresse des Stadtarchivs.