Gotische Kunst – ein kleiner Exkurs
Die Gotik hat sich in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts in Frankreich entwickelt. Es wird die Früh, Hoch und Spätgotik unterschieden. Die Entwicklung sehr unterschiedlich und keineswegs gleichschnell, es regionale Unterschiede sind gut erkennbar. Dies erschwert eine klare Einteilung. In Tirol kommt diese neue Form der Architektur erst im 13. Jahrhundert zur Geltung. Dafür behält im Tiroler Raum die gotische Kunstform bis ins 16. und 17. Jahrhundert ihre Bedeutung, diese späte Phase wird auch „Nachgotik“ oder „Volksstil“ genannt.
Charakteristisch für die Gotik sind Spitzbögen, Kreuzrippengewölbe und die Auflösung der massiven Wand. Ein Spitzbogen ist ein aus zwei Kreisen konstruierter Bogen mit Spitze. Wie auf dem Titelbild gut ersichtlich. Das Bild stammt von der Erstkommunionsmesse 1954 in Schwaz. Ein Kreuzrippengewölbe wird aus sich selbst tragenden Rippen gebildet, wie auf den Bild unten sichtbar. Zudem wird die massive Wand von großen Fensterflächen durchbrochen und diese mit aufwändigen Glasmalereien gefüllt.
Der Gotik geht die Romanik (ca. 950 bis ins 13. Jhd., regional sehr unterschiedlich!) voraus. Diese ist geprägt von Rundbögen, kleinen Rundbogenfenstern, wuchtige durchgehende Wänden.
Quellen:
Laimer, Martin, Gotische Sakralarchitektur. In: Kunst in Tirol. Von den Anfängen bis zur Renaissance, Innsbruck 2007.
Melville, Gert; Staub, Martial (Hrsg.), Enzyklopädie des Mittelalters, Band 2, Darmstadt 2008.
Bilder: Stadtarchiv (Ph-37826, GoNe-015544)