Gehegt und gepflegt
Ja, meine Damen und Herren, ein Baum wächst bekanntlich nicht über Nacht. Damit er groß und stark wird, braucht es durchaus einiges an Zuwendung. Im Falle des hier abgebildeten Baumes bedeutet dies auch eine ordentliche Düngung. Die hierfür eingesetzten Instrumente wirken auf den Laien doch recht befremdlich. Ich kann mich auch nicht erinnern, diese Geräte bereits einmal gesehen zu haben.
Meinen Recherchen zufolge handelt es sich hierbei um eine sogenannte Lanzendüngung, bei der eine Nährlösung unter Druck in den Boden injiziert wird – entweder händisch oder maschinell. Grundsätzlich lohnt sich die Lanzendüngung besonders bei Bäumen, die keine offene Baumscheibe haben.
In der Hoffnung, nicht die einzige Unwissende zu sein: Die Baumscheibe ist der kreisförmige Bereich rund um den Stamm eines Baumes. Ihr Durchmesser variiert je nach Größe und Art des Baumes. Damit dieser genügend Nährstoffe erhält, ist es wichtig, die Baumscheibe offen zu halten – anders ausgedrückt: von Gras und Unkraut zu befreien.
Ein Vorteil der Lanzendüngung ist daher die direkte Injektion des Düngers in den Wurzelraum des Baumes. Wer sich nun selbst von der positiven Wirkung dieses Verfahrens überzeugen möchte, dem empfehle ich einen Besuch der Herzog-Otto-Straße. Dort befand sich der Baum zumindest noch im Jahr 1978. Dem Klimaschutz zuliebe hoffe ich, dass er auch heute noch steht – immerhin verbessert er nicht nur die Luftqualität und spendet Schatten, sondern ist auch optisch ein echter Aufputz.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Ph-G-14650)
Agnes Muigg
Da fällt mir ein: „Alt wie ein Baum möchte ich werden…“ die Puhdys – kennt die noch jemand ?