Fröhliche Pfingsten
Kaum jemand denkt heute noch daran, Familie und Freunden eine Postkarte mit Pfingstgrüßen zu senden. Doch vor mehr als hundert Jahren waren Pfingstgrußkarten genauso beliebt wie Karten zu Weihnachten, zu Ostern und zum Neuen Jahr. Die Motive, die für Pfingstpostkarten gewählt wurden, waren selten religiöser Natur. Häufige Motive waren Gruppen bei Ausflügen und beim Picknick, niedliche Kinderbilder, hübsche Damen, Liebespaare und idyllische Landschaften. Es wurden zum Teil sehr hochwertige und anspruchsvolle Karten hergestellt, doch der Großteil war eher kitschige Massenware.
Die als Titelbild verwendete Postkarte zeigt eine Gruppe von acht Personen bei einem Ausflug durch eine Waldlandschaft. Die fröhliche Gesellschaft, die in einem Leiterwagen sitzt der von zwei weißen Pferden gezogen wird, wird von einem Ziehharmonikaspieler musikalisch unterhalten. Die Karte ist 1905 gelaufen.
(Stadtarchiv Innsbruck, Sommer-46-291, Sommer-47-38, Sommer-51-3, Sommer-47-168, Sommer-47-115)
Ich glaub, der Witz der Karte mit dem Jägerzwerg liegt im Ersatz des Jagdhundes durch ein Eichkatzl. Leine hat der Gnom ja dabei und die Linke scheint ein „Platz, Hupfi!“ auszudrücken. Die Feder am Kopf deutet auf den Sieg in einer wüsten Rauferei mit einem Zwergbussard hin.
Schöne Pfingsten im Nachhinein. Im übrigen bin ich froh, daß wir nicht raten müssen, wo der Wald ist durch den die Kutsche fährt.