Film Idee: Erde!

In der unbeständigen, herbstlichen Jahreszeit gibt es kaum etwas Schöneres, als es sich mit den Liebsten auf dem Sofa gemütlich zu machen und einen Klassiker zu genießen. Eine besonders empfehlenswerte Perle aus der Nachkriegszeit ist die Komödie Erde (1947), unter der Regie von Leopold Hainisch. Dieser Film bietet eine beeindruckende Darstellung des ländlichen Lebens in Tirol nach dem Zweiten Weltkrieg und beleuchtet die Gemeinschaft und Tradition der dortigen Bauern auf eindrucksvolle Weise.

Doch Erde ist nicht nur filmisch bemerkenswert, sondern auch aus einer filmhistorischen Perspektive von Bedeutung. Es war der erste Versuch des Schweizer Films, nach der Isolation während des Krieges wieder eine Verbindung zum deutschsprachigen Ausland herzustellen. Unterstützt wurde das Projekt maßgeblich durch die Tiroler Exl-Bühne, die das Schauspielensemble stellte. Der Exl-Star Eduard Köck schrieb zudem das Drehbuch und übernahm die Hauptrolle.

Auch die Produktion selbst vereint verschiedene Nationen: Obwohl es sich um einen urösterreichischen Stoff handelt, stammte ein großer Teil der Finanzierung von der Zürcher Omnia-Film, unter der Leitung des Schweizer Produzenten Franz Reichenbach. Hinter der Kamera stand Richard Angst, ein erfahrener Kameramann, der bereits mehrere Bergfilme für Arnold Fanck drehte und nach dem Krieg mit Erde seine erste Nachkriegsarbeit ablieferte.

Die authentische Darstellung des ländlichen Lebens und die kraftvolle Bildsprache machen Erde zu einem filmischen Erlebnis, das bis heute fasziniert. Wer sich auf eine packende Reise in die karge Bergwelt Tirols entführen lassen möchte, sollte sich diesen Klassiker nicht entgehen lassen. Ein Meisterwerk der Nachkriegszeit, das nicht nur unterhält, sondern auch tief berührt.

(StAI, Pt-336)

Verfasserin: Maria Todorovic