Faschingssonntag in Mühlau
Faschingssonntag und Mühlau klingt ja nicht nach einer toternsten Angelegenheit. So kann man sich täuschen.
Aber von Anfang an: Im Jahr 1962 war der 4. März der Faschingssonntag. Warum das hier abgebildete Ereignis an einem Sonntag stattfand, wird uns hoffentlich ein Mühlauer oder/und Faschingsnarr erklären.
Wir sind Augenzeugen der Szene: „Die Schmerlinger Alm“. [Kurz zu Erläuterung bis zu Errichtung des „Zieglstadls“ befand sich das Gefängnis noch im Stadtzentrum. Das Gericht hatte den Eingang in der Schmerlingstraße, der Gefängnishof befand sich auf der Südseite, etwa dort wo sich heute der Vorplatz des Landesgerichts erstreckt. Im für seine Kreativität bekannten Volksmund konnte das Betreten des Gerichts durch die Schmerlingsstraße durchaus einen mehrmonatigen Aufenthalt fernab des Stadtlebens bedeuten. Wie ein Sommer auf der Alm…]
Die handelnden Personen sind:
Klaus Holzbaur als Richter
Karl Faik als großer Wächter
Hubert Sauter als kleiner Wächter
Begleitet wurde der Auftritt von Herrn Jenewein auf der Harmonika.
Wir im Fasching nicht ganz unüblich wird es eine Verhandlung auf Leben und Tod gewesen sein; es sei denn der/die Angeklagte konnte sich freikaufen…
(Quelle: Privatsammlung)
1962 und noch etliche Jahre danach war der Faschingsdienstag wie auch die beiden anderen, wenn auch weniger bemühten Eckpfeiler der Faschings ein ganz normaler Arbeitstag an dem sich vielleicht die Kindergartenkinder maskierten. Dafür war der Josephitag arbeitsfreier Feiertag.
Alle oder die meisten Faschingsumzüge fanden damals „vernünftigerweise“ (welch Widerspruch für Narren) am Sonntag statt, wenn reichlich Publikum zu erwarten war.
Der kleine Wächter war richtigerweise Hubert S a n t e r