Es war einmal ein Lattenzaun
Wahrscheinlich erkennen Sie die Zeile. Sie stammt von Christian Morgenstern aus seinem Gedicht „Der Lattenzaun“.
Der Lattenzaun
Es war einmal ein Lattenzaun,
mit Zwischenraum, hindurchzuschaun.
Ein Architekt, der dieses sah,
stand eines Abends plötzlich da —
und nahm den Zwischenraum heraus
und baute draus ein großes Haus.
Der Zaun indessen stand ganz dumm,
mit Latten ohne was herum.
Ein Anblick gräßlich und gemein.
Drum zog ihn der Senat auch ein.
Der Architekt jedoch entfloh
nach Afri — od — Ameriko.
Bei der heutigen Bauverdichtung würde dem Lattenzaun das oben beschriebene Schicksal drohen. Der Zaun bei dem Anwesen hat schon einige Lücken vorzuweisen.
Wer erkennt das Gebäude? Und weiß jemand mehr über das Schicksal des Zaunes?
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Ph/A-24396-291)
Das Rätsel um das Gebäude wurde gelöst. Es handelt sich um das Widum in Pradl.
Schon wieder Pradl… Ich bin mir bei der Jahreszahl nicht sicher, aber ich glaube 1974 wurde der alte Widum abgerissen. Standort des Fotorafen wahrscheinlich auf den Stufen der ehemaligen Bubenschule – jetzt Leitgeb I
Ja, genau so sah es am 1.6.1968
aus, als wir nach der Trauung aus der Pradler Kirche traten, das alte Widumgebäude! Damals amtierte hier der HH Pfarrer Gebhard Pfluger, OPraem, die Pfarrschwester hieß Inge Holzer.
Abriß (tat weh!) nach 1972 und gleich Neubau, alles noch unter HH Pfluger. Mein Mann und ich waren einmal in seiner Wohnung in diesem neuen Widum – und er zeigte voll Stolz auf den offenen Kamin in seinem Wohnzimmer („weil als Pfarrer muasch manches besser verbrennen…“) (Briefe etc.) Ob auch der Holzzaun…???henriette.stepanekqgmail.com
Herrlich, ich bin gerührt von diesem Bild.