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Es War Einmal… Ein Haus Der Jugend (III)

Es war einmal… ein Haus der Jugend (III)

Das 1958 eröffnete „Haus der Jugend“ hätte ursprünglich vom Österreichischen Jugendherbergswerk gepachtet und geführt werden sollen. Da dieses überhaupt als Gesellschafter ausschied, wurde 1958 ein eigener Verein gegründet, um das Haus zu führen, zu erhalten und zu erweitern.

Aus den Planungen geht hervor, dass es Überlegungen gab, sowohl das Haus als auch den Verein nach dem Initiator des ganzen Projekts „Direktor-Haidl-Heim“ zu nennen. In der am 31. Juli 1959 abgehaltenen Gründungsversammlung des „Vereins zur Förderung des ‚Hauses der Jugend'“ wurde Arthur Haidl denn auch einstimmig zum Vorsitzenden gewählt. „Der Verein will Sorge dafür tragen, daß das Haus der Jugend nach christlichen Grundsätzen geführt wird“, heißt es in den Statuten. Wasser auf die Mühlen der Sozialdemokraten, die zwei Jahre später den fehlenden interkonfessionell und überparteilichen Charakter des Hauses bemängelten (siehe Teil II). In welchem Verhältnis der Verein zu der im Landhaus angesiedelten „Haus der Jugend“ GmbH (siehe Teil I) stand, geht aus den Statuten nicht so ganz klar hervor.

Noch im Gründungsjahr versuchte der Verein, einen Teil der angefallenen Baukosten über Spenden bzw. Sponsoring abzudecken. Wohl zur Legitimierung des Betrags von 6 1/2 Millionen Schilling (umgerechnet knapp 4 Millionen Euro) wies er darauf hin, dass man der Jugend „keine Notunterkunft […], sondern ein wirklich schönes Heim“ bieten wollte. Der Verein übersandte zudem ein Inventar des (bereits in Betrieb befindlichen) Hauses, aus dem sich die Adressaten (die nicht dokumentiert sind, mutmaßlich Honoratioren und Betriebe) Gegenstände aussuchen konnten die sie (nachträglich) symbolisch der Jugend schenken wollen. Das Spektrum reichte dabei von 200 Kaffeelöffeln um 7,80 Schilling (47 Euro) bis hin zu zwei Rundbrunnen um 9.000 Schilling (5.470 Euro). Es war also wirklich für jeden Geldbeutel etwas dabei. Mein persönlicher Favorit sind ja die 22 Aborttüren. 🙂

(Bilder: Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Amtsnachlass Arthur Haidl)

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