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Es War Einmal… Ein Haus Der Jugend (II)

Es war einmal… ein Haus der Jugend (II)

Innenleben in das 1958 fertiggestellte „Haus der Jugend“ gewährt ein zeitgenössischer Folder. Der Innenteil (den mir innsbruck-erinnert ebenso wie das Titelbild wieder einmal aus mir unerfindlichen Gründen verdreht) verspricht, dass es ein Haus sei „in dem sich jeder wohl fühlen soll, sei er ein Schüler, ein Lehrling, ein Student, ein Wanderer oder ein Feriengast“ und fasste den Zweck des Hauses folgendermaßen zusammen: „Es dient der Jugend als Jugendwohnheim und als Jugendherberge.“

Eben dieser Zweck stellte einen jahrelangen parteipolitischen Zankapfel dar. Bereits im Jahr der Fertigstellung gewährte der Gemeinderat in der Sitzung vom 30. Juni 1958 „einen letztmaligen Zuschuß von 300.000 Schilling“. Gegen die Stimmen der SPÖ, die monierte, dass das Haus seinen Zweck verfehle. Ziel des ursprünglich auch von der Sozialdemokratie unterstützten Projektes sei es nämlich gewesen, der lokalen Jugend und den Jugendorganisationen einen außerschulischen Raum zu bieten. Im Gegensatz dazu kam ein Schülerheim bzw. eine Jugendherberge lediglich auswärtigen Jugendlichen zugute.

Darüber hinaus sah sich die SPÖ von der ÖVP übervorteilt. 1961 wurde eine umfangreiche Anfrage an Bürgermeister Lugger gestellt, bei der zwar organisatorische und finanzielle Fragen im Vordergrund standen, in der anschließenden Diskussion äußerte jedoch Stadtrat Ferdinand Obenfeldner den Verdacht, „daß hier eine Einrichtung geschaffen werden soll, die einseitig einer Gruppe von Jugendlichen zugeführt werden soll“. Das mit UN-Geldern geförderte Haus der Jugend sei interkonfessionell und überparteilich zu führen, was in der Praxis aber nicht der Fall sei. Obenfeldner warf der das Heim verwaltenden Apostolische Administration vor, sie habe sich beispielsweise geweigert, ungarische Flüchtlinge im Haus unterzubringen. Die Debatte endete mit der Aufforderung an Obenfeldner, diesbezügliche Beweise vorzulegen, wozu dieser sich bereit erklärte… (Gemeinderatsprotokoll vom 25. Juli 1961).

(Bild: Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Amtsnachlass Arthur Haidl)

Dieser Beitrag hat 6 Kommentare
  1. Ohne Blaulichter:
    https://postimg.cc/jLYNF1PS
    https://postimg.cc/H8gxBfRG

    Ansichtskarte:
    https://postimg.cc/2btTPxm7
    https://postimg.cc/R6MCtcH9

    Ich war viel später, als das Haus ein Versuch eines multinationalen Migrantenhauses sein sollte, von einer mir persönlich bekannten Wohltäterin zu einer Abendveranstaltung mit Abendessen (internationale Küche) eingeladen. Zur Erinnerung an diesen Tag und dann an das ganze Haus hab ich mir dann online diese Ansichtskarte gekauft.

  2. Danke für die technischen Alternativen, das musste natürlich gerade während des Urlaubs des zentralen ie-Kollegen passieren. Aber nun ist es behoben!

    1. Tschuldigen Sie, Herr Bürgschwentner, dass ich da wiedereinmal gschaftlt hab.

      Die politischen Klimm- und Winkelzüge gingen dabei völlig unter. Dabei sind grade die interessant, werfen sie doch ein Licht auf die hemdsärmlige ÖVP Drüberfahr Politik. Sonst noch was! Die wählen dann alle die Sozi! Ja Hoi! Heimatbühne vom Feinsten. „Ferdl weg vom Jugendheim!“.

  3. Wiederhole meinen Pouscht vom 29.4.:

    „Also, Jugend war da keine, niemals nicht. Jeder in Pradl wußte, da gabs das Haus der Jugend (war ja ein Begriff, aber eher ein örtlicher), aber das wars. Ich bin ca. 3.713mal da vorbeigegangen und habe nie auch nur EINEN Menschen dort gesehen. Geischterhaft. Wooouuuaaahahaaa !!!“

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