Erinnerung an Innsbruck
Die in diesem Artikel vorgestellte Lithographie entstand um 1850 herum und trägt den Titel „Erinnerung an Innsbruck“. Das Blatt stammt von dem Schweizer Lithographen und Kunsthändler Johann Ulrich Locher aus St. Gallen. Die kleinformatige Lithographie (13,5 x 17,5 cm) dürfte – noch vor der Erfindung der Postkarte – als leistbares Souvenir für Innsbruck-Reisende gedacht gewesen sein.
Gezeigt werden neun detailreiche Ansichten von Innsbruck. Auf zwei dieser Abbildungen ist das Goldene Dachl zu sehen: Einmal ganz aus der Nähe mit dem neogotischen Brunnen davor und einmal aus einiger Entfernung, zusammen mit dem Stadtturm und einem Teil der Herzog-Friedrich-Straße. Ebenfalls einen Abschnitt der Herzog-Friedrich-Straße zeigt eine Ansicht Richtung Innbrücke auf der das Palais Claudiana und die Ottoburg zu sehen sind. Diese drei Bilder sind mit den damals gebräuchlichen Straßennamen beschriftet: Die Bezeichnung „Unterer“ und „Oberer Stadtplatz“ war bis 1873 in Verwendung, danach wurde die gesamte Straße in Herzog-Friedrich-Straße umbenannt.
Eine weitere Abbildung, auf der unter anderem die Annasäule, die Spitalskirche, der Eingang in die Altstadt, der Stadtturm und die Nordkette zu sehen sind, ist mit „Neustadt“ beschriftet. Diese Bezeichnung wurde ebenfalls nur bis 1873 verwendet, danach erfolgte die Umbenennung in Maria-Theresien-Straße.
Weitere Ansichten zeigen das Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, den Gasthof zum Österreichischen Hof, die Hofburg mit der Franziskanerkirche im Hintergrund und das Landestheater mit dem schräg davor platzierten Erzherzog-Leopold-Reiterstandbild. Die Bildmitte zeigt eine schöne Stadtansicht Innsbrucks mit dem Inn, der die Stadt durchläuft, und den Bergen im Hintergrund.
(Stadtarchiv Innsbruck, Bi-k-282)
Beim Gasthof zum Österreichischen Hof bzw. Hotel d´Autriche handelt es sich um das heutige Rathaus.