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Erholungswochen Für Jung

Erholungswochen für Jung

Der Verein für „Ferienkolonien in Innsbruck“ bot im Jahr 1917 für Kinder erstmalig Sommeraufenthalte in Westendorf an.
Das dortige Badewirtshaus wurde angemietet. Die Frau des Badbesitzers leitete die Küche. Die Milch, die Butter und die Eier lieferte der Wirt. Im ersten Jahr gab es zwei Turnusse mit je 40 Kindern, die für 25 Tage in Westendorf blieben. 50 von ihnen waren Kinder von Staatsbahn-Bediensteten, 30 entsendete der Verein selbst. Die Bahn übernahm die Kosten für die An- und Rückreise und stellte unentgeltlich Holz und Kohle zu Verfügung. Betten, Strohsäcke und Stroh kamen vom Verein.

Die Innsbrucker Nachrichten berichteten am 8. August 1917 nach der Rückkehr der ersten Mädchen-Kolonie:
„Die Erfolge können trotz der durch die Verhältnisse gebotenen Einschränkung als sehr zufriedenstellend bezeichnet werden; mit einer einzigen Ausnahme haben alle Kinder an Gewicht zugenommen, die durchschnittliche Zunahme betrug 1,3 Kilogramm, die geringste 0,25, die höchste 3,55 Kilogramm.“
Aufgrund der günstigen geografischen Lage entschloss sich der Verein im November 1917, das Gut Westendorf zu erwerben und auszubauen.

1938 wurde der Verein „Ferienkolonien in Innsbruck“ aufgelöst. Das Vermögen wurde der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt einverleibt. Die Satzungen des Vereins sahen jedoch vor, dass bei einer Vereinsauflösung die Stadt Innsbruck das Vereinsvermögen für einen der Schuljugend dienenden Zweck verwenden sollte.
Nachdem sich der Verein für Jugendkolonie nach 1945 nicht wieder neu konstituierte, stellte die Stadt Innsbruck den Rückstellungsanspruch. Das Verfahren zog sich über zwei Jahre. Im Jahr 1951 wurde dem Antrag stattgegeben.
Bis in die 1970er-Jahre konnten Heimkinder mit ihren Betreuer:innen in Westendorf Urlaub machen.

Im Hintergrund ist das Haus Innsbruck zu sehen. (Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Ph-21158-5, 1976)

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Ph-21158-1, 1976)

Dieser Beitrag hat einen Kommentar
  1. Andere Zeiten! Nicht nur, dass sich heute keine Frau mehr einen Lampenschirm aufsetzt, schicken wir heutzutage Kinder eher in ein Camp um mal ein paar Gramm Wohlstandsspeck zu verlieren.

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