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Eisenbahnunglück Beim Bahnhof Innsbruck

Eisenbahnunglück beim Bahnhof Innsbruck

Zu einem schweren Eisenbahnunglück kam es in der Nacht vom 13. Juli 1958, kurz vor 23 Uhr, in Innsbruck. Ein vom Brenner kommender vollbeladener Güterzug, der Obst und Gemüse nach Innsbruck und Norddeutschland bringen sollte, durchrast ungebremst mit einer Geschwindigkeit von 90 km/h das Geländer des Hauptbahnhofes und stieß in der Höhe der Museumstraße mit einer in entgegengesetzter Richtung fahrenden Lokomotive zusammen. Beide Lokomotiven wurden schwer beschädigt. Ein Teil der 43 Waggons entgleisten, zwei davon stürzten auf die Amraser Straße, mehrere Güterwaggons wurden völlig zertrümmert. Es war fast ein Wunder – nur vier Personen wurden leicht verletzt, jedoch betrug der Sachschaden über drei Millionen Schilling.

Die Tiroler Tageszeitung vom 15. Juli 1958 beschreibt die Unfallstelle folgendermaßen: „Unmittelbar nach dem Zusammenprall bot das Bahngelände im weiten Umkreis eine Bild restloser Zerstörung, das an schlimmste Stunden des Luftkrieges erinnerte, Teile der Waggons, Puffer und Achsenpaare lagen auf der Amraser Straße, die von Obsteigen, Tomaten, Birnen, Äpfeln und Pfirsichen übersät war. Nach bisherigen Schätzungen war es möglich, etwa zwanzig Prozent des in den ersten zwölf Waggons befindlichen Obstes noch zu bergen und einem normalen Verkauf zuzuführen.“ Die restlichen achtzig Prozent wurden kostenlos dem Innsbrucker Krankenhaus für die Kranken zur Verfügung gestellt.

Sofort nach dem Unfall und am darauffolgenden Tag fand sich eine große Zahl an Schaulustigen ein. Die Polizei hatte alle Hände voll zu tun, um die Unfallstelle abzusichern und die Neugierigen abzudrängen, die teilweise versuchten zur Bahntrasse hinaufzuklettern.

(Stadtarchiv Innsbruck: Ph-33973, 33974, 33975)

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare
  1. Text der ÖBB damals:
    Am Sonntag, den 13.07.1958 um 22.38 Uhr fuhr der, infolge eines Bremsversagens entrollte Zug G90, unmittelbar an der Ostseite des alten Stellwerkes 1 auf die dort stehende Lok 1020.036 mit einer Geschwindigkeit von 80 km/h auf. Durch die ungeheure Wucht des Aufpralles verkeilten sich beide Maschinen und standen nach dem Stillstand 150 m weiter östlich nächst der Weiche 5. Die ersten beiden Wagen des Zuges G 90 wurden an das von den Stellwerksmeistern Hölbling Johann und Strickner Erich besetzte Stellwerk 1 geschleudert und zerstörten es zur Gänze. Die beiden Stellwerksmeister wurden unter den Trümmern begraben und konnten nur mehr verletzt geborgen werden. Von den weiteren Wagen stürzten zwei auf die Amraserstraße, 2 Wagen blieben auf der Bahnböschung hängen, 6 Wagen lagen zum Teil total zertrümmert, kreuz und quer am Bahnkörper. Alle diese Wagen waren mit Obstsendungen aus Italien beladen. Gesamtschaden: 4.130.000,–

  2. Spät, aber doch kann ich dazu auch zwei Fotos dieses Ereignisses beisteuern, von dem mir (als in Dreiheiligen Aufgewachsener) schon meine Oma in den 1980-ern erzählte, weil man das Gekrache und Gerumpel bis zu uns in die Jahnstraße gehört haben sol. Die Bilder sind Archivfotos aus Frankreich, Fotograf:in unbekannt.

    https://postimg.cc/bdJ0TQkD
    https://postimg.cc/1gFRP7kn

    Zum Glück ist da gerade niemand direkt drunter gelaufen oder herumgestanden. Heute würde das wahrscheinlich nicht mehr so glimpflich ausgehen.

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