Eine verbotene Liebe?
Seine Kindheit verbrachte Erzherzog Ferdinand in Böhmen, wo er unter anderem die Rolle des Statthalters einnahm. Dort lernte er auch Philippine Welser, die Tochter eines Augsburger Handelsherren, kennen. Da Erzherzog Ferdinand adeliger Abstammung war, gestatteten ihm die damaligen Gegebenheiten nicht, eine Frau bürgerlichen Standes zu heiraten. Doch davon ließ er sich nicht abhalten und ging trotz allem die Ehe mit Philippine Welser ein – heimlich im Jahr 1580. Erst einige Jahre nach ihrer Trauung erfuhr Ferdinands Vater, der Kaiser, davon und willigte sogar ein. Bekanntgegeben wurde die Vermählung jedoch trotzdem erst 19 Jahre später.
Da die Ehe zwischen den beiden morganatisch (nicht standesgemäß) war, entzog der Kaiser Erzherzog Ferdinand das Erbrecht. Auch Philippine Welser wurde nicht einer Frau adeliger Abstammung ebenbürtig behandelt, denn sie durfte beispielsweise nicht am Innsbrucker Hof erscheinen. Ihr Ehemann Ferdinand kümmerte sich allerdings gut um sie, denn er ließ das Schloss Ambras in Innsbruck für sie ausbauen. Damit seine Ehefrau nicht ganz vom höfischen Geschehen ausgeschlossen wurde, veranstaltete Ferdinand auch im Schloss Ambras viele Festlichkeiten.
Team Stadtarchiv (Sommer45_091)
Bei der Vorlage für diese Ansichtskarte handelt es sich um ein Gemälde des Münchner Historienmalers Joseph Anton Mahlknecht von 1861.
Mahlknecht war gebürtiger Südtiroler. Er wurde 1827 in St. Ulrich in Gröden geboren und starb bereits 1869 mit 42 Jahren in München.
Interessant, dass die Ehe zwischen den beiden nicht standesgemäß war und der Kaiser Erzherzog Ferdinand das Erbrecht entzog. Da wäre vielleicht ein Anwalt für Erbrecht sinnvoll gewesen.
Dabei ging’s weniger ums Privatvermögen sondern um die Herrschaftsansprüche.
….und 1582 hat der 52-jährige Erzherzog Ferdinand seine um 37 Jahre jüngere Nichte, die 15-jährige Anna Caterina Gonzaga von Mantua geheiratet….
Diese hat das „Anwesen“ (heute Pradlerstr.10) im selben Jahr ihrem Kammerdiener Achazi Uschall „vermacht“.
(Durch Herrn Adolf Schuler sind genauecListen über die Besitzverhältnisse der Altpradler Häuser erstellt worden.
Da soll es eine „Truhe“ im Keller des Stadtarchivs geben – oder gegeben haben – wo dies alles aufbewahrt wird…
Wenn 1580 als Datum der Eheschließung zwischen Ferdinand und Philippine stimmt, dann hätte er sie erst „auf dem Sterbebette“ geehelicht…
„In Ferdinands böhmische Jahre fällt seine heimliche Eheschließung mit der vermögenden Augsburger Patriziertochter Philippine Welser im Jahr 1557…
…nach seiner 1582 – zwei Jahre nach dem Tod Philippinens – erfolgten zweiten Verehelichung mit seiner N9chte Anna Katharina von Gonzaga-Mantua…..“
(„Die Habsburger. Ein biographisches Lexikon“, herausgegeben von Brigitte Hamann)
Ferdinand II von Österreich-Tirol 1529-1595 hat im Jahr 1557 in Böhmen Philippine Welser heimlich geheiratet, diese Ehe blieb bis 1559 vor der kaiserl.Familie und bis 1576 vor der Öffentlichkeit geheim.
….nach seiner 1582 – 2 Jahre nach dem T o d Philippinens – erfolgten 2.Verehelichung mit seiner Nichte Anna Katharina von Gonzaga-Mantua….