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Eine Reise Weit Zurück – VII

Eine Reise weit zurück – VII

Gegen Ende dieser kleinen Serie blicken wir auf das Landestheater, das uns diesmal eigentlich gar nicht so wirklich interessiert. Wir schauen auf den Leopoldbrunnen, der hier noch kein Brunnen ist und an einem „falschen“ Ort steht.

Der Brunnen für den das Reiterstandbild ursprünglich konzipiert worden war, wurde erst 1894 nach der Tiroler Landesausstellung 1893 umgesetzt. Der heutige Standort befindet sich wenige Meter vom Standort von 1894 entfernt.

Und doch noch was zum Landestheater. Irgendwo habe ich gelesen, d.h. ich bin mir nicht ganz sicher, dass die Säulen des Gebäudes zumindest beim Bau aus Kupfer gefertigt waren und aus Verona angeliefert wurden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese heute nicht gemauert sind. Wie gesagt, nur ein Gedanke.

Wenn man sich die Details der Aufnahme noch genauer anschaut, erkennt man viel Liebe zum Detail: Der gedrechselte Spitz am Geländer rechts vorne. Das Grünzeug wirkt irgendwie schüchtern als würde es nicht wissen, ob es das Landestheater verbergen darf.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck; Ph-G-25.773)

Dieser Beitrag hat 7 Kommentare
  1. Kupfersäulen…erst einmal einwirken lassen und dann vorsichtig ein wenig rechnen.

    Schätzen wir einmal Daumen mal Pi (pi sogar wortwörtlich)

    Ich hab nirgends die genauen Maße gefunden, aber das 19 Meter hohe Haus der Musik durfte das Theater an Höhe nicht überragen. Theater also einmal angenommen bis zur Traufe 20 Meter, die Säulen dann aus Analogiegründen ca. 16 Meter, sagen wir 15 Meter, mittlerer Durchmesser 2 Meter, Radius 1 Meter, Radiusquadrat 1 qm, Volumen 1 x 3,14 x 15 = 47,1 Kubikmeter , 4 Säulen ca 188 Kubikmeter.

    1 Kubikmeter Kupfer wiegt 8900 kg -> 1 Säule ca. 419 Tonnen,
    4 Säulen ca. 1.670 Tonnen mit Fuhrwerken von Verona über den Brenner.

    1 Tonne Kupfer kostet heute 9.754,61 EUR -> Gesamtwert der Kupfersäulen 16,36 Millionen Euro

    Zeitungsmeldung: Freche Diebe stahlen Säulen des Landestheaters. Diebstahl blieb lange Zeit unbemerkt.

    Wenn man soo gerne rechnen täte wie ich nicht, könnte man statische Berechnungen durchführen, wieviel Material kann man weglassen, wenn man Hohlzylinder verwendet, und vielleicht wäre es leichter und ein Trum billiger, wenn man statt des weichen Kupfers Bronze verwendet hätte…NEIN. Die Säulen sind gemauert, basta. Oder waren mit dünner Bronze verkleidet. Nein.

  2. Dunkel, dunkel steigt die Erinnerung auf an die Worte einer Deutschprofessorin, die Säulen des Landestheaers seien auch nichts anderes als überstrichenes Blech.
    „Blech“ würde heißen „Röhren“….
    (Aber das ist 68 – 72 Jahre her…)

    1. ….und ich weiß nicht, ob ich es gestehen darf: Neugierig, wie ich bin, bin ich damals „nachschauen“ gegangen.
      Am „hinteren“ Teil einer Säule schaute unter der damals etwas abgewitterten oder abgeplatzten Überstreichung etwas stumpf Graues heraus – es sah wie mattes „Zinkgrau“ aus – also nicht wie“Messing“ oder „Kupfer“, denn das sollte doch grün oxydieren, oder?

  3. Ich kann mir nun gut vorstellen, dass Herr Hirsch morgen in aller Früh mit einem Geologenhammer die Treppen zu unserem Musentempel hinaufsteigt und die Säulen abklopft 😉

  4. Inzwischen scheint sich der Rumor um das Blech zu verstärken, was mir auch plausibler vorkommt als eie Massivlösung.
    Ich hab inzwischen selber einwenig nachgelesen. Auch wenn ich von der Substanz der Säulen nichts erfahren habe, so wird doch von der schlechten Bausubstanz des anscheinend im Schnellgang zusammengenagelten Theaters geschrieben. In diesem Lichte kann ich mir vorstellen, dass auch die Säulen nicht nach der hohen Kunst des Säulenbaus errichtet wurden, sondern irgendwie mit Unregelmäßigkeiten hinaufgeziegelt wurden, da man sie abschließend ohnehin mit Blech verkleidet. Kupferblech, wegen der Korrosion, welches dann in antik hell eingefärbelt wurde. Und die Baumeister hatten italienisch klingende Namen, Segusini und Vanotti, sodaß sogar das Blech aus Verona keine Räuberpistole sein muß. Einen Eindruck von der Mauerqualität kann man aus dem Beitrag https://innsbruck-erinnert.at/baustellenfotos/ gewinnen,

    Da inzwischen schon die Cobra von meiner Absicht, der Sache mit einem kaltblütigen Einsatz eines Akkumeißels auf den Grund zu gehen, Wind bekommen haben könnte, verzichte ich auf diese ohnehin unwürdig grobmotorische wissenschaftliche Beweisführung.

    Und ich entschuldige mich, die stille Einfalt der bezaubernd romantischen Aufnahme mit gar nicht gefragten technischen Schwätzereien zerschossen zu haben.

    In der Fischnalerchronik werden neben der allgemein beklagten baubedingten Fällung eines Obstbaumes vor dem alten Theater auch Ausgrabungen alter Mauerreste, eines Bassins und eines Kapitäls erwähnt. Weiß man da noch Näheres?
    Interessant, dass man den späteren Leopoldsbrunnen dort nicht haben wollte. Die Stauden hätte man halt weglassen müssen. Und andererseits hat man viel später den gräßlichen, inzwischen nur mehr als Garagenaufgang dienenden Milchglaswürfel hingestellt, der die ganze klassizistische Symmetrie zerstört. Aber jetzt schimpf ich schon wieder. Dabei ist es so ein schönes Titelbild.

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