Eine Neujahrs-Entschuldigungskarte aus Hötting
Die abgebildete Neujahrs-Entschuldigungskarte trägt den Titel „Neujahrs-Entschuldigungskarte für das Jahr 1920, Papst-Leo-Kirchenbauverein Hötting.“ Die Karte wurde vom Papst-Leo-Kirchenbauverein Hötting im Jahr 1920 herausgegeben. Sie ist 31,5 x 19,9 Zentimeter groß und zeigt im oberen Bereich die Abbildung eines Fensters mit der Darstellung des Priesters Philipp Matzgeller. Unter dem Fenster befindet sich ein „Podest“ mit der Aufschrift „Hl. Messopfer – Für Lebende u Tote bei Gott bitten.“ Die genaue Erläuterung der Abbildung und der Verwendungszweck der Einnahmen ist im unteren Bereich der Karte angeführt: „Der Papst-Leo-Kirchenbauverein hat in diesem Fenster aus Dankbarkeit seinen Gründer im Bilde verewigt. Hochw. Herr Philipp Matzgeller, (gestorben als Bibliothekar und emerit. Prior des Stiftes Wilten am 9. Juli 1911) war 1885 bis 1888 Pfarrer in Hötting. Er erkannte bald die Notwendigkeit einer neuen Kirche für die große aufstrebende Gemeinde Hötting, und regte die Gründung des Kirchenbauvereins an. Bei der Gründungsversammlung am 1. Jänner 1888 ließ er mit schmunzelnder Miene 100 blanke Silbergulden auf den Tisch rollen als erste Gabe und Grundstock des Vereinsvermögens. Der gute „Philipp“, wie ihn seine Mitbrüder gewöhnlich nannten, blieb sein Leben lang ein eifriges Mitglied und großer Wohltäter des Vereins und wird sicher auch jetzt noch der Mitglieder eingedenk sein und „für die Lebenden und Verstorbenen bei Gott bitten“. Das Erträgnis der heurigen Entschuldigungskarten wird zur Anschaffung neuer Glocken verwendet werden.“
Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern einen guten „Rutsch“ ins Jahr 2023!
(Stadtarchiv Innsbruck, Bi-k-1-1920)