Eine neue Eisenbahnbrücke
Das Jahr 1848 assoziiert man meist mit aufregenderen Themen als Beratungen zur öffentlichen Infrastruktur, aber im Januar dieses Jahres wurde erstmals eine Eisenbahnstrecke durch Tirol bewilligt. In den folgenden Jahren wurde über die Planung der Strecke beraten.
Am 05. März 1851 wurden die Pläne vom k. k. Eisenbahn-Oberingenieur und dem städtischen Baukomitee für die Mühlauer Eisenbahnbrücke mit den Anrainern der künftigen Bahnstrecke besprochen. Zumindest laut dem Bericht der Innsbrucker Zeitung war man sich dabei relativ einig. Bald darauf wurde ein Staatsvertrag zwischen Bayern und Österreich geschlossen, um den Bau der Strecke von München nach Salzburg, Kufstein und Innsbruck zu ermöglichen.
Zwei Jahre später begann schließlich der Bau des Viaduktes und der Mühlauer Eisenbahnbrücke begonnen. Der Bau der Brücke wurde durch den hohen Wasserstand des Inns erschwert, aber 1856 wurde sie fertiggestellt und der die Feier zur Einsetzung des Schlusssteins abgehalten. Die Brücke wurde feierlich mit Tannengrün und den Wappen der Monarchie, Tirols und der Stadt Innsbruck geschmückt, darüber wehten die Fahnen von Österreich und Bayern.
Von der Fertigstellung der Brücke bis zur Inbetriebnahme der Bahn sollten jedoch noch einige Jahren vergehen.
(Signatur Bi-k-1849)
Man sollte bei dieser ganz besonderen Brücke öfter inne halten und sich in bedächtiges Staunen vertiefen: Bei diesem architektonischen Juwel handelt sich nämlich um die letzte im Originalzustand erhaltene Steinbrücke auf der gesamten Bahnstrecke zwischen München und Verona!
Ich liebe diese Brücke, wegen ihrer Eleganz und Standhaftigkeit. Zwar hatte sie schon einige Male mit ihrem Fundament Probleme jedoch wurden diese mit moderner Technik behoben.
Aber Herr Auer, es gibt noch eine Brücke am Weg nach Verona aus der Gründungszeit. Der ca. 900 Meter lange Avisio Viadukt bei Lavis im Trentino, gebaut unter der Leitung von Alois Negrelli.