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Eine Lawinengalerie Am Patscherkofel?

Eine Lawinengalerie am Patscherkofel?

Spätsommer 1931. Am Patscherkofel wird hart gearbeitet. Pioniere des Bundesheeres errichten über den sogenannten „Nassen Schrofen“ eine Lawinengalerie zum „Grünen Boden“. Über den Fortgang der Bauarbeiten berichtete der Tiroler Anzeiger am 14. September ausführlich:

„Nun, nachdem der schwere Anfang überwunden ist, schreiten die Arbeiten am Kofel rüstig vorwärts. Die Pioniere der 12er Alpenjäger bringen reichlich Schwung in die Sache, so daß schon gut 500 Meter bebaute Bahnterrasse [sic] vorhanden ist. Die Arbeiten sind alles eher als leicht durchführbar, da kein einziger Kubikmeter gesunder Felsen da ist. Alles morsches, bröckliges Gestein, schwerer Schotter, der ganze Berg ‚wandert‘. Bald hätte es auch kürzlich ein schweres Unglück gegeben, als auf etwa 500 Meter Höhe die ganze lockere Felsmasse ins Rutschen kam. Nur durch das rasche Zugreifen der Pioniere konnte der schon bis über die Knie zugeschüttete Alpenjäger noch gerettet werden, ein Beweis, wie gefährlich die Arbei ­ ten dort oben sind. Es ist kein fester Stützpunkt da, nirgends ein guter Halt, man baut überall in den Schotter hinein. Die kleine Feldbahn führt nun schon bis hinüber zum ‚Nassen Schrofen‘, zum steilsten und gefährlichsten Stück, womit auch das schwerste Stück Arbeit überwunden sein dürfte. Jedenfalls ist nun die Gewähr gegeben, daß bis zum Beginn es ersten richtigen Schneefalles die Lawinengalerie fertig ist und somit jede Gefahr für die Skifahrer, die in das einzigartige Skigebiet der Vikarberge hinübertraversieren wollen, gebannt erscheint.“

Einen Eindruck von den Arbeiten am Patscherkofel vermitteln diese Aufnahmen aus dem Nachlass von Leopold Hundegger (1899-1987), einem Innsbrucker, der als Offizier dem Tiroler Alpenjägerregiment Nr. 12 angehörte.

Die Bauarbeiten haben begonnen… mit Schaufel und Krampen wird die Trasse für die Feldbahn angelegt.
Auch beim Materialtransport ist Muskelkraft gefragt.
Die Feldbahntrasse vor der Lawinengalerie.

Anfang Oktober 1931 waren die Arbeiten abgeschlossen. Vom Inntal aus war die Lawinengalerie „als weißes Band“ gut zu erkennen.

(Quelle: Privatbesitz)

Dieser Beitrag hat 5 Kommentare
  1. ich bin bei einer meiner ersten Skitouren noch an den Überresten der Galerievorbei gekommen, bilde mir sogar ein, daß noch ein Stück vorhanden war. danke für die Bilder

    1. Ihr Gedächtnis trügt nicht. Ich kann mich auch noch an einen Rest der Galerie erinnern, vielleicht die Hälfte der ursprünglichen Länge oder weniger. Als Bub ging ich ein Stück hinein, aber gleich wieder heraus, da die Weidetiere es als Stall oder Unterschlupf mit entsprechender Düngung benutzten.

      Die im Boden steckenden Querbalken sah man noch lange, vielleicht noch heute in Resten.

      1. Die Bodenbalken sind heute auf kurzer Strecke noch gut sichtbar! Tlw. sogar Balken als Aufleger für die Dachkonstruktion. War heute (23. 8. 2022) dort.

  2. Die Bodenbalken sind heute auf kurzer Strecke noch gut sichtbar! Tlw. sogar Balken als Aufleger für die Dachkonstruktion. War heute (23. 8. 2022) dort.

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