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Eine Kollegin…

Eine Kollegin…

… möchte ich Ihnen heute vorstellen. Die Rede ist von der Innsbruckerin Anna Coreth, eine Historikerin und Archivarin, die in den 1970er Jahren sogar als Direktorin des Haus-, Hof- und Staatsarchivs in Wien tätig war. Da mir dieser Fakt nicht bekannt war, wurde ich neugierig und beschloss mich etwas in die Biografie der werten Dame einzulesen.

1915 wurde Anna Coreth als Tochter des Grafen Emmerich Coreth geboren. Dieser stammte aus einer Tiroler Adelsfamilie, die zur Zeit der Habsburgermonarchie Funktionen im Hof- und Staatsdienst ausgeübt hatte. Für ihr Geschichtsstudium zog Coreth nach Wien, wo sie 1940 mit einer Dissertation über Maximilians I. politische Ideen im Spiegel der Kunst promovierte. Zu Kriegszeiten arbeitete sie als Assistentin am Institut für Österreichische Geschichtsforschung. Eigentlich wollte sie bereits im Staatsarchiv tätig sein, eine Anstellung wurde ihr aber von den Nationalsozialisten verweigert. Erst 1946 durfte Anna Coreth ihren Dienst im Staatsarchiv antreten. Unter anderem betreute sie das Kabinettsarchiv sowie auch vorübergehend den Bestand der Reichsarchive. Die Zeit der Rückführung und Neuaufstellung der Bestände in der Nachkriegszeit war für Coreth sehr lehrreich. Mit ihren dadurch erworbenen Kenntnissen und ihrer Hilfsbereitschaft soll sie den Archivbesucher*innen eine wichtige Stütze gewesen sein.

Die Karriereleiter von Anna Coreth war lang und steil: 1952 war sie Staatsarchivarin 1.Klasse, 1956 bereits stellvertretende Direktorin des Haus-, Hof-, und Staatsarchivs, 1963 Oberstaatsarchivarin und schließlich ab 1976 bis zu ihrer Pensionierung 1978  dessen Direktorin. Sie war die erste Frau, die die Spitze des Staatsarchivs bekleidete. Im Juni 2008 starb Coreth in Innsbruck. Das heutige Foto zeigt einen Ausschnitt einer Rezension über Coreths erste Publikation „Österreichische Geschichtsschreibung in der Barockzeit (1620-1740)“ aus dem Jahr 1950.

(Verena Kaiser)

(Foto: Wiener Geschichtsblätter, Heft 3, 1951, S. 25)

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