Ein vergnüglicher Abend
Der Verein „Alpine Gesellschaft Wettersteiner“ wurde am 1. August 1907 von 22 Bergsteigern im ehemaligen Gasthof „Flunger“ in Innsbruck gegründet. Drei Jahre später übersiedelten die „Wettersteiner“ in den Gasthof „Sailer“ ins „Wettersteinerstüberl“ wo bis heute die Vereinsabende abgehalten werden.
Vor dem zweiten Weltkrieg veranstaltete der Verein regelmäßig am Faschingssamstag ein großes Trachtenfest. So auch am 5. Februar 1921. Bereits am 15. Jänner 1921 erschien in den Innsbrucker Nachrichten folgender Veranstaltungshinweis: „Die alpine Gesellschaft „Wettersteiner“ veranstaltet auch heuer wieder in den Räumen des „Deutschen Café“ am Faschingssamstag den 5. Februar ihr alpines Trachtenfest. Nachdem die Räumlichkeiten beschränkt sind, kann nur eine gewisse Anzahl von Einladungen ausgegeben werden. Es empfiehlt sich, jetzt schon auf sich vormerken zu lassen und nimmt das Sporthaus Witting, sowie Roman Scherau, Buchdruckerei Jenny, Leopoldstraße 14, Anschriften entgegen. Der Zutritt ist nur mit auf Namen lautenden Eintrittskarten gestattet.“
Einen Tag vor der Veranstaltung erschien in den Innsbrucker Nachrichten ein kurzer Artikel in dem die einzelnen Programmpunkte bekanntgegeben wurden. Es wurde darin auch darauf hingewiesen, dass der Zutritt nur Besucherinnen und Besucher mit gültiger Einladungskarte und vorgeschriebener Bekleidung (Tracht oder Alpenkleidung) gewährt werden würde: „Alpines Trachtenfest. Wie schon bekannt, hält die alpine Gesellschaft „Wettersteiner“ am Samstag den 5. Februar in den Räumen des Restaurants „Deutsches Café“ ihr alpines Trachtenfest ab. Den Besuchern vom vorigen Jahre ist diese im Rahmen alpiner Fröhlichkeit gehaltene Veranstaltung in bester Erinnerung. Der Einlaß kann, den Räumen Rechnung tragend, nur jenen gestattet werden, die Einladungskarten besitzen. Außerdem ist der Eintritt nur in Tracht unseres Berglandes oder Alpenkleidung zulässig. Der Gebirgstrachten-und Schuhplattlerverein „D’Inntaler“ wird durch Aufführung einiger Tiroler Tänze, unter anderem dem sogenannten „Bandltanz“ zur Unterhaltung beitragen. Für einen „Lötzn Mag’n“ sorgt die Gifthüttn und für Geselligkeit wird die Juxpost mit Preisen für fröhlichen Zeitvertreib beitragen. Ein bewegtes Trachtentreiben wird diese Unterhaltung bilden und es sind auch bereits Vertretungen der Bergsteiger in Tracht jenseits des Brenners angemeldet.“
Ob die Veranstaltung erfolgreich verlief und ob viele Gäste danach einen „lötzn Mag’n“ hatten, ist mir leider nicht bekannt.
(Stadtarchiv Innsbruck, Ph-18205)