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Ein Traditionshaus…

Ein Traditionshaus…

…war das Gasthaus „Bierwastl“ am Innrain. Und eine Institution war es auch. Bereits seit dem frühen 19. Jahrhundert sind hier Gasthäuser angesiedelt. Entsprechend tagten hier auch immer wieder die absonderlichsten Vereine und Institutionen.

Aber vor allem Konzerte und Musikaufführungen, oft auch für wohltätige Organisationen, haben in der Veranda und dem geräumigen Garten immer wieder stattgefunden. Seit 1911 gab es im Haus auch einen eigenen Kinematographen, der zwei Mal täglich in Gang gesetzt wurde. Lärm war da kein Problem, weil es ja noch Stummfilme waren.

Es gibt aber auch epochales zu berichten: Mit dem Aufkommen des Fußballsports in der Zeit um 1900 gründete sich auch eine Fußballriege innerhalb des Innsbrucker Turnvereins. Da aber Fußball nicht in das weltanschauliche und sportliche Konzept des ITV passte, kam es zu Differenzen und schließlich zur Gründung des ersten Tiroler Fußballvereins, des „Fußball Innsbruck“. Nach einigen turbulenten Jahren mussten alle jungen Männer in den Ersten Weltkrieg ziehen. Nach dem Krieg wurde der Verein aus „Sportverein Innsbruck“ (SVI) umbenannt. Weitere Änderungen sollten noch folgen. Aber was hat das mit dem „Bierwastl“ zu tun? Anfang April 1905 wurde ebendort die Gründungsversammlung des „Fußball Innsbruck“ abgehalten.

Am 13. Oktober 1933 wurde dem Eigentümer von Seite der Behörde die Konzession entzogen, weil im „Bierwastl“ immer wieder Versammlungen der verbotenen NSDAP und ihrer verschiedenen Gliederungen stattgefunden hatten.

Nach dem Anschluss 1938 wurde das Lokal reaktiviert und gerne für Versammlungen der NSDAP genutzt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg erwarb die Stadt Innsbruck das Gebäude. Sehr viele Geschichten gäbe es noch zu diesem Innsbrucker Traditionsgasthaus zu erzählen.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Signatur: So-6-119)

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare
  1. In den späten 60ern oder evtl. frühen 70ern war ich einmal im Bierwastl und habe dort eine Art Musikbox bestaunt, welche obenauf einen Bildschirm hatte, auf dem so etwas wie ein Videoclip zur Musik abgespielt wurde. In meinem Fall ein Lied aus „Der Längste Tag“ Ich habe nur mehr gestaunt. Kann sich jemand an das erinnern?

    1. Das hat mich jetzt neugierig gemacht. Gar nicht leicht im Internet zu finden, habe ich dann unter den Markennamen Cinebox und Scopitone Informationen gefunden. Wußte nicht, daß es jemals sowas gegeben hat, im Bierwastl war ich nie.
      jukebox-world.de/Forum/Archiv/Europa/Cinebox.htm sowie wikipedia.org/wiki/Scopitone

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