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Ein Omen über Innsbruck (II.)

Ein Omen über Innsbruck (II.)

Lange Zeit waren sich Laien wie Astronomen einig, dass es sich bei Kometen um sublunare Entitäten handelte. Im geozentrischen Weltbild war die Welt jenseits der Erde in zahlreiche Sphären unterteilt, besonders bedeutend war dabei die auf Aristoteles zurückgehende Unterscheidung zwischen der sub- und der supralunaren Sphäre, also zwischen Objekten, die sich zwischen Erde und Mond befanden und all jenen, die sich jenseits des Mondes fanden. Während die sublunare Sphäre irdisch und unvollkommen sei, befänden sich die Himmelskörper jenseits des Mondes in einer göttlichen Sphäre. Dementsprechend war man teils bis in das 16. Jahrhundert der Ansicht, dass Kometen der Erde nahe sein müssten, da ihre Bahnen scheinbar nicht so regelmäßig (und damit unvollkommen) wie die der Planeten und Sterne waren. Somit wurde zumindest ein Teil der Angst genommen als es Astronomen im 16. Jahrhundert gelang, zu bestimmen, dass zumindest die von ihnen beobachteten Kometen deutlich weiter entfernt waren als der Mond. Aber auch diese Erkenntnis konnte Angst verbreiten. In Paris brach 1773 eine Massenpanik aus, weil sich das Gerücht herumgesprochen hatte, ein Astronom habe vorherberechnet, dass ein Komet die Erde treffen würde – tatsächlich hatte er nur berechnet, dass der Komet die Umlaufbahn der Erde schneiden könnte, nicht, dass er sie treffen würde.

Tsuchinshan-ATLAS kam auf 71 Mio. Kilometer an die Erde heran, seitdem entfernt er sich wieder von uns. Ob ihn je ein Mensch wiedersehen wird, wissen wir noch nicht, denn es könnte sein, dass sein Orbit zu instabil ist, um in das Sonnensystem zurückzukehren.

(Ph-Dig-2652-2)

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