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Ein Großes Sportfest Im Sommer 1928

Ein großes Sportfest im Sommer 1928

Im Umfeld der europäischen Arbeiterparteien entstanden am Ende des 19. Jahrhunderts zahlreiche Turn- und Sportvereine, die sich bewusst vom „bürgerlichen“ Sport abgrenzten. Die Vereine, die im Laufe der Zeit in wechselnde Verbänden organisiert waren. organisierten zahlreiche Sportveranstaltungen. So fand zum Beispiel am 21. und 22. Juli 1928 in Innsbruck ein Kreis-Turn- und Sportfest des Arbeiter-Turn- und Sportbunds (ATUS) des 18. Kreises, dem Oberösterreich, Salzburg, Tirol und Vorarlberg angehörten, statt.

In den verschiedenen Tiroler Tageszeitungen wurde im Vorfeld entweder gar nicht oder nur ziemlich knapp auf das Sportfest hingewiesen. Am 21. Juli 1928 erschien in den Innsbrucker Nachrichten unter dem Titel „Kreisturnfeste des Arbeiter-Turn- und Sportverbandes“ ein kurzer Artikel in dem unter anderem Folgendes zu lesen ist: „Zum Arbeitersportfest sind bereits gestern mit allen Zügen hunderte Turner und Turnerinnen nach Innsbruck gekommen. Nach den Vorbereitungen zu schließen, beabsichtigen die Sozialdemokraten das Fest zu einer großen Propagandaaktion für das Arbeiterturnwesen und für ihre Parteisache zu gestalten.“

Am 23. Juli wurde ebenfalls in den Innsbrucker Nachrichten unter dem Titel „Das Fest der Arbeiter-Turn- und Sportvereine“ über die an den Tagen zuvor abgehaltene Veranstaltung berichtet: „Am Samstag und Sonntag veranstaltete der 18. Kreis des Arbeiterturn- und Sportbundes, der sich über Oesterreich und Deutschland erstreckt, in Innsbruck sein Kreisturnfest. […] Am Samstag begannen schon um 8 Uhr früh die sportlichen Wettkämpfe am Tivoliplatz und am Jugendsportplatz und dauerten den ganzen Tag an. Am Samstag abends fand in der Ausstellungshalle unter Mitwirkung des städtischen Orchesters und der Arbeitersänger, verbunden mit turnerischen Vorführungen, ein Festabend statt, bei dem Vizebürgermeister Untermüller (Innsbruck) und die Herren Mehr (Linz), Winkler (Obmann des Arbeiterturn- und Sportvereines Innsbruck), Merzinger (München) und Gastgeb (Wien) kurze Ansprachen hielten. Am Sonntag früh veranstaltete ein Spielmannszug aus München mit Trommeln und Pfeifen einen musikalischen Weckruf, dann wurden die sportlichen Konkurrenzen wieder fortgesetzt. Der für halb 2 Uhr nachmittags festgesetzte Festzug durch die Stadt zum Tivoliplatz erfuhr einstündige Verspätung. Etwa 1200 Teilnehmer, Turner und Sportler, Jugendorganisationen, Republikanischer Schutzbund und Musikkapellen, bildeten den Zug. Der Republikanische Schutzbund eröffnete und beschloß den Zug und war auch zwischen den einzelnen Abteilungen verteilt. Nachdem der Festzug am Sportplatz eingetroffen war, wurde die sportliche Veranstaltung fortgesetzt. Besonders hervorzuheben sind die Massenaufführungen, die Freiübungen der Kinder und der Turner und Turnerinnen, die Stafettenläufe und das Geräteturnen der Bezirke.“

Der Entwurf für das oben abgebildete Veranstaltungsplakat stammt von Wilhelm Nicolaus Prachensky.

(Stadtarchiv Innsbruck, Pt-134)

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