Ein fast rundes Jubiläum
Am Mittwoch, den 10. Mai 1972, also heute vor exakt 49 Jahren, wurde die Anschlagsfeier für den Sonnenburgerhoftunnel begangen. Die Einrichtung dieses Tunnels erfolgte im Zuge des Ausbaues des Autobahndreiecks Innsbruck-Ost-Süd-West. Zu Beginn des Jahres 1972 wurde mit dem ersten Baulos „Sonnenburgerhof“ der Ast Innsbruck Süd – Innsbruck West in Angriff genommen, welches ca. 800m nördlich der Anschlussstelle Innsbruck-Süd der Brennerautobahn begann. Für den Bau des Tunnels wurden zwei getrennte Richtungsfahrbahnen in zwei Tunnelröhren zu 158m und 170m Länge durch den „Rücken“ des Bergisel geführt. Die Bauzeit für die beiden Röhren wurde auf ca. zweieinhalb Jahre geschätzt, als Kosten für den ersten Abschnitt wurden 80 Mio. S. veranschlagt. Über die Ferrariwiese sollte eine ca. 100 Meter lange Brücke führen, die Brennerstraße musste teilweise neu trassiert werden. Bis zum Jahr 1975 sollte Innsbruck Süd-West befahrbar sein. Für uns heute alles bekannt und selbstverständlich – doch wie mag das damals für die als Ferrariwiesen-Rodler aufgewachsene Bevölkerung gewesen sein?
Der Fotograf Erich Birbaumer hielt diese Szene bei der Anschlagsfeier fest. Als Ehrengäste waren Landeshauptmann Eduard Wallnöfer und der Vorstand der Brennerautobahn AG, Dr. Heinz Knoflach geladen. Auf der Rückseite des Bildes findet sich folgender maschingeschriebener Vermerk, der irgendwie auch noch leicht ungläubig klingt: „Im Bereich Ferrariwiese: Schüttungen für den Damm, der in eine Brücke übergehen wird. Auf der Höhe des Hohlweges wird die Autobahn in zwei Tunnelröhren verschwinden.„
(Stadtarchiv Innsbruck, Ph-10534)