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Ein Brunnen Sorgt Für Wirbel

Ein Brunnen sorgt für Wirbel

Am 13. Februar 1856 wurde im Linzer Abendbote in der Spalte Verschiedenes (S. 142) folgendes bekannt gegeben:

Auf dem Leopoldifeld in Ofen wird im Frühjahr ein großer steinerner Brunnen errichtet werden, und derselbe mit der Statue des heiligen Leopold geziert, den Namen Leopoldsbrunnen erhalten.

Der barocke Leopoldsbrunnen zeigt eine Reiterfigur umgeben von in Bronze gegossenen Meeresgötterstatuen und ist zudem die älteste Darstellung eines Pferdes in aufrechter Haltung, genannt Courbette. Was jedoch damals zunächst für Aufruhr sorgte, waren die unbekleideten Figuren am Rand des Brunnens, die vor allem dem Freiheitskämpfer Andreas Hofer ein Dorn im Auge waren. Dennoch blieb das Denkmal bestehen und befindet sich in seiner heutigen Version seit 1893 am Rennweg vor der Hofburg in Innsbruck.

Der originale Entwurf des Brunnens stammte zwar von Christian Gumpp, die umstrittenen Figuren wurden jedoch von Caspar Gras ergänzt. Der Auftrag zum Brunnen kam vom damaligen Tiroler Landesfürst Erzherzog Leopold V., der sich in diesem Denkmal selbst verewigen ließ.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Ph-7030)

Autorin: Antonia Knispel

Dieser Beitrag hat 4 Kommentare
  1. Den Leopoldsbrunnen als Brunnen gab es erst seit 1893. Das Reiterstandbild stand ohne Brunnen und begleitende Damen zuerst im Hofgarten, zu sehen auf einem Plan von Perathoner 1776
    https://hik.tirol.gv.at/?basemap=bm0&category=SonstigeKarten_Plaene_nicht_georef&map=2767
    1798 wurde sie vor dem Landestheater aufgestellt, begleitet von 2 Damen, zu sehen auf einer Grafik von Peter Denifl. Um 1809, in der Zeit der Freiheitskriege, erregten wie bereits beschrieben die unbekleideten Figuren das Missfallen Andreas Hofers, der diese sogar zugunsten von Kanonen einschmelzen wollte. Die Figuren wurden daraufhin in die Hofburg verbracht. 1826 erfolgte die Neugestaltung des Reiterdenkmals vor dem Hoftheater. Die übrigen Figuren
    kamen nach Schloss Ambras. Auf einer Nebenvedute eines Stadtplanens (die 2. Vedute links oben) gibt es eine Abbildung davon:
    https://hik.tirol.gv.at/?basemap=bm0&category=SonstigeKarten_Plaene_nicht_georef&map=5061
    Auch in Franziszeischen Kataster von 1856 zu sehen:
    https://maps.arcanum.com/de/map/cadastral/?layers=3%2C4&bbox=1268450.4557399966%2C5986141.618037279%2C1268657.3731642219%2C5986239.552979768
    1893 wurde der Leopoldsbrunnen in der heutigen Form als Ensemble von Reiterstandbild und
    der bis dahin in Schloss Ambras befindlichen Götter- und Göttinnenfiguren errichtet.
    Nicht unerwähnt soll der langjährige Streit mit dem Kunsthistorischen Museum in Wien bleiben, da nach der Renovierung des Standbildes das KHM eine Rückgabe zuerst verweigerte, sodass erst nach einigen Jahren nach mühevollen Verhandlungen das Reiterstatue wieder auf ihrem Sockel stehen durfte. Die Bronzefiguren, welche sich lange Zeit in zum KHM gehörigen Schloss Ambras befanden, sind heute Bestand des Landesmuseums Ferdinandeum, am Brunnen befinden sich nur Kopien derselben.

  2. Tirol -Lexikon (Gertrud Pfaundler – Spat), Seite 72 „Deininger, Johann Wunibald“: 12.12.1849 Wien – 31.3.1931 Ibk.,

    Deininger entwarf u.a. die pläne für den neu gestalteten Leoüpoldsbrunnen“

    Dieser war, wie in den „Tiroler Heimatblättern mit Foto berichtet, zunächst in der damals neuen Messehalle aufgestellt.
    Bitte um Entschuldigung, daß ich diese Nr. des Heimatblattes nicht anführe – aber di stehn so weit oben – und im Zimmer ist es s…ehr kalt

    „deininger entwarf u.a. die Pläne für den neu gestalteten Leoüpoldsbrunnen“

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