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Ein Besonderer Tag…

Ein besonderer Tag…

… für die Mitglieder der II. Kompanie (Höttinger Au) der Freiwilligen Feuerwehr Hötting war der 4. September 1927. Nachdem die I. Kompanie (Hötting Dorf) bereits seit dem Jahr 1894 stolze Besitzerin einer Fahne war (siehe untenstehendes Foto), erhielt an diesem Tag auch die II. Kompanie eine solche.

Die I. und II. Kompanie der FF Hötting marschieren am Marktgraben, gut zu erkennen ist die Fahne der I. Kompanie (geweiht anlässlich der 20-Jahr-Feier anno 1894). An der Spitze sind vorne links Oberkommandant Anton Natterer und vorne rechts Oberkommandant-Stv. Johann Stolz zusehen, dahinter in der Mitte folgt Rudolf Heis (Burenwirt), Kommandant der Kompanie Hötting-Dorf. Im zweiten Block ist die II. Kompanie Höttinger Au mit ihrem Kommandanten Valentin Streicher zu sehen.

Die Fahnenweihe der II. Kompanie war im August 1927 im Rahmen einer Kommandantschaftssitzung im Gasthaus Tengler ausführlich besprochen worden. Dabei erhielt die II. Kompanie nicht nur die Unterstützung der I. Kompanie bei der Ausrichtung des Fahnenweihefestes zugesagt, sondern es wurde auch die künftige Ausrückordnung der jeweiligen Fahnen festgelegt. Demnach sollte die Fahne der I. Kompanie bei jeder Ausrückung des Oberkommandos der FF Hötting sowie bei Begräbnissen von Mitgliedern der beiden Kompanien präsent sein. Die Fahne der II. Kompanie sollte bei alljenen festlichen und/oder kirchlichen Anlässen ausrücken, bei denen ausschließlich die II. Kompanie präsent war. Nachdem diese organisatorischen Fragen geregelt waren, stand der Fahnenweihe nichts mehr im Wege.

Die Feierlichkeiten begannen bereits am Abend des 3. Septembers 1927 mit einem Fackelzug durch die Höttinger Au und einer Festversammlung. Auf den obligatorischen musikalischen Weckruf am nächsten Morgen folgte der Empfang der Festgäste am Bahnhof. Um 9 Uhr zelebrierte Dr. Franz Kolb dann eine Feldmesse vor dem ehemaligen Landeshauptschießstand Mariahilf (vis-à-vis der Pfarrkirche Mariahilf). Unser Titelfoto zeigt die feierliche Weihe der Fahne. Bei der Dame im schwarzen Mantel, die mit dem Rücken zum Fotografen steht, dürfte es sich um die Fahnenpatin Maria Flunger handeln.

Im Anschluss daran ging es zum Frühschoppen beim Rößl in der Au. „Am Nachmittag zeigte die Kompagnie bei einer Schauübung an drei Leitern ihr Können. Um 2 Uhr bewegte sich der Festzug, an dem auch viele Vertretungen [sic] von auswärtigen Feuerwehren und neben der Innsbrucker Feuerwehrmusik auch die Feuerwehrkapellen von Zirl und Stams teilnahmen, durch die Höttingerau zum Flungersportplatz, auf dem sich bald […] ein fröhliches Treiben entwickelte. Die gesellige Veranstaltung fand leider durch den Regen ein frühzeitiges Ende“, so die Innsbrucker Nachrichten.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die II. Kompanie (wie auch die III. Kompanie) der FF Hötting nicht mehr aufgestellt. Der Verbleib ihrer Fahne ist bis heute ungeklärt.

Herzlichen Dank an HLM Christian Lercher für die tatkräftige Unterstützung bei der Recherche.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Ph-23406 bzw. Elfriede Heis, Privatbesitz)

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