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Dreh- Und Angelpunkt.

Dreh- und Angelpunkt.

Nicht nur eine, sondern gleich zwei Brücken verändern im Jahr 1975 das Verkehrsgeschehen in Innsbruck. Als neuer und innovativer Verkehrsknoten sorgen sowohl die Reichenauer Innbrücke (unten links im Bild) als auch die Hochbrücke Haller Straße (oben rechts im Bild) für eine völlig neue Verkehrsführung.

„Zusammen mit der unter der Hochbrücke liegenden Kreuzung (…) werden die beiden Brückenkonstruktionen einen Verkehrsknoten abgeben, der im östlichen Bereich des städtischen Siedlungsgebietes einen reibungslosen Verkehrsablauf gewährleistet.“

Nicht nur für den geregelten Verkehr der Innsbrucker*innen ist der Bau der Reichenauer (mittlerweile Grenobler) Brücke ein großer Gewinn. Mehr noch gewährleistete der gesamte Verkehrsknoten für die im darauffolgenden Jahr stattfindenden Olympischen Winterspiele 1976 „einen flüssigen Verkehr aus dem Olympischen Dorf zu den einzelnen Sportstätten“, wie das Amtsblatt im Oktober 1975 versprach.

Die doch etwas kahl wirkenden Flächen entlang der Fahrbahnen wurden übrigens im Laufe der folgenden Jahre noch reichlich bepflanzt.

(Bild: Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Ph-G-20554)

Verfasserin: Gesa Fischer

Dieser Beitrag hat 7 Kommentare
  1. Weil’s erwähnt gehört: diese Hochbrücke war der willkommene Grund für den damaligen Bürgermeister Lugger, die Straßenbahnlinie 4 im Jahr 1974 umzubringen. Das Geld für diese Brücke war man auszugeben bereit, nicht aber das Geld für einen Tunnel für die Straßenbahn. Die hätte an der Oberfläche auch noch hineingepasst, wenn man sie nicht ohnehin loswerden hätte wollen.
    Allerdings kann dieses Bauwerk bis heute sehr gut herangezogen werden, um vor drohenden weiteren Fehlern wie z.B. dem inzwischen endlich begrabenen Grassmayr-Autotunnel zu warnen. Ich denke, dass diese Brücke beizeiten stillgelegt werden wird, weil wir uns so etwas nicht mehr leisten wollen.

    Sehr interessant finde ich die noch fast komplette alte Reichenauer Innbrücke. Man beachte den Niveauunterschied zur neuen. Bei stärkerem Hochwasser war die Überquerung dieser schmalen Klapperbrücke sicher kein Spaß – kann jemand davon berichten? Bis vor kurzem war am Südufer noch ein Rest der auf die Brücke führenden Straße vorhanden, das als Parkplatz für den Sandwirt und als Radwegzufahrt diente. Kann sogar sein dass davon noch was vorhanden ist, aber wenn, dann nicht mehr lange, weil dort gerade gebaut wird.

  2. Diese Gegend war schon vor der üppigen Hochbrücke für den Ost West verkehr ein Wetterwinkel Innsbrucker Verkehrsplanung.
    https://postimg.cc/MfkJHvdy
    Um den Anschluß des O-Dorfs an das restliche Straßennetz zu gewährleisten, verfiel man auf diese skurrile Idee einer parallelen Straße mit einer ein wenig dreisten Abbiegelösung zur Reichenauer Brücke. Dazu eine zweiifalhafte Verbindung quer über die Hallerstraße nach Norden. Ging das wirklich? Ich bin dort sicher nie gefahren,

    Und wenn es schon einmal verkorkst ist, machen wir weiter so. Toller Abzweig von und zur Reichenauerbrücke, visionäre Ausführung der Ost-West Spange als Hochbrücke, der Anglizismus „Fly-Over“ ist mir in Erinnerung. Toll, Einmalig, futuristisch! Dann die Stimme aus dem Off: „Aber wia kimmt ma von der Kettenbruggen ins O.Dorf?“ – „Wie meinens, Herr Tschurtschenberger? Ja mei — räusper räusper, hust hust – -da kimb no a so a Straßl, Ich scho in Planung (mir grad eingfallen)“ Und man fand die atemberaubende Lösung mit zwei Stoppzeichen hintereinander, gefolgt von der Fahrbahnwahl im freien Stil…großstädtisch.
    https://postimg.cc/dkmC1T9C

    Vielleicht hätte man statt des „Fly Overs“ für den Verkehr von Hall in die Reichenau über eine kleinere Brücke leiten sollen, viel weniger Krampf und die 4er fährt spielend unten durch…

    1. Aber wia kimmt ma von der Kettenbruggen ins O.Dorf ?
      „Da fahr ma über die schiane neue Hochbrücke weiter und biagen weiter unten umi“ so hieß es ursprünglich. Und so macht man das noch heute. Alternativ biegt man von der Hallerstraße vorher nach links ins Gewerbegebiet und kommt vom Schusterbergweg über viele Ampeln abenteuerlich in die Schützenstrasse.
      „Selber schuld wenn man nit über die schiane neue Hochbruggn weiterfahrt und weiter unten umibiag.“

  3. Bitte beachten!
    Die Hochbrücke war zu diesem Zeitpunkt nur als zweispuriger Fluchtweg aus Innsbruck Richtung Hall geplant!
    Der vierspurige Ausbau bis Hall zwischen Rum (Metro ) und Hall ( Kreuzung Löfflerweg beim Retterwerk ) wurde aber erst 30 Jahre später verwirklicht.
    Da die Kreuzung Haller-Straße Schusterbergweg und Reichenauer Brücke
    stets für Staus sorgte, wurde die Hochbrücke für Gegenverkehr umgebaut.

  4. Mir gins eigentlich nur um den krassen Unterschied zwischen der allgemein pompösen Verkehrslösung inklusive Hochbrücke und der quasi hingepickten Zufahrtsstraße, damit man über zwei Stoptafeln direkt in die Schützenstraße kommt.

    1. Sehr geehrter Herr Hirsch!

      Ich glaube, daß Sie recht haben und diese „mickrige“ Zufahrt in O-dorf erst nachträglich dazu gebaut wurde.
      Siehe auch die hellen Streifen in der Kurve bzw. bei der Überquerung der Fahrspur Richtung Brücke.
      Diese „Notlösung“ bestand nur relativ kurz und wurde ( wann ? ) bereits rückgebaut.

      mit freundlichen Grüßen
      Roland Zigler

      1. Wenn ich mich nicht komplett falsch erinnere bestand diese Situation von der Erbauung in den 1970ern bis zur Sanierung der Hochbrücke rund um 2010. Damals wurde die Brücke komplett saniert und danach die Verkehrslösung von zwei Spuren Richtung Osten auf jeweils eine Fahrspur Richtung Osten und Richtung Westen abgeändert.

        Diese Spur mit den zwei Stopptafeln war damals einer der Unfallhäufungspunkte in Innsbruck – wenn man da 10mal vorbei fuhr war sicher mind. 1x die Polizei bei der Aufnahme eines Unfalles mit Blechschaden.

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