skip to Main Content
#bilderschauen --- #geschichtenlesen --- #gernauchwiederimarchiv
Die Veitskapelle – Ein Längst Verschwundenes Baudenkmal

Die Veitskapelle – ein längst verschwundenes Baudenkmal

Das Titelbild zeigt eine schwarz-weiß Fotografie aus der Sammlung Walter Kreutz, die vor dem Jahr 1869 entstanden ist. Ein unbekannter Fotograf lichtete die sogenannte Veitskapelle und den davor liegenden Friedhof ab. Bei der Veitskapelle handelte es sich eigentlich um eine spätgotischen Doppelkapelle, die der heiligen Mutter Anna und dem heiligen Michael geweiht war. Dieser Sakralbau wurde jedoch im Volksmund als Veitskapelle bezeichnet. Die Michaelkapelle wurde im Jahr 1510 vom Innsbrucker Apotheker Rumler gestiftet. In den Folgejahren wurden entlang der Umfassungsmauer Arkaden errichtet und die Kapelle aufgestockt. Das obere Geschoß wurde der heiligen Mutte Anna geweiht.

Am 31. Dezember 1856 wurde die Auflassung des alten Friedhofs beschlossen. Bis zur vollständigen Räumung des Geländes dauerte es aber noch etliche Jahre. Am 10. März 1869 wurden die betroffenen Grabbesitzer in einer kurzen Anzeige in den Innsbrucker Nachrichten über den Abbruch der Arkaden und die Entfernung der Grabsteine, Denkmäler und Kreuze informiert: „In Folge des an das Spital herzustellenden Anbaues müssen die Arkaden an der Westseite der sogenannten Veitskapelle und ebenso die ganze Arkaden-Reihe, welche sich im rechten Winkel an obige anschließen, entfernt und der vor der Veitskapelle befindliche Theil des alten Friedhofes in einer Länge von 12 Klaftern aufgelassen werden. Da sowohl in den Arkaden als auch im Freien einige Monumente, Kreuze und andere Denkzeichen sich befinden, werden die Eigenthümer derselben hiemit aufgefordert, binnen 8 Tagen sich hieramts über die weitere Verfügung mit denselben zu melden, widrigens die betreffenden Monumente entfernt und auf Wag und Gefahr der Eigenthümer deponirt werden würden, was hiemit zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird. Stadtmagistrat Innsbruck, am 6. März 1869. Der Vice Bürgermeister: Dr. Johann Tschurtschenthaler.“

Nicht nur der Friedhof sondern auch die Veitskapelle mussten dem Bau des Erweiterungstraktes des alten Stadtspitals weichen. In den Innsbrucker Nachrichten wurde am 16 . März 1869 darüber Folgendes berichtet: „Der alte Friedhof beginnt seiner neuen Bestimmung als Bauplatz zu weichen, und allen Ernstes macht man sich an die Demolirung der Arkaden an der Veitskapelle und der neben anstoßenden. Unter der Leitung eines Poliers beschäftigt sich mit dieser Arbeit eine Anzahl von städtischen Arbeitern. Die Veitskapelle wird dieser Tage vom Herrn Baumeister Huter abgebrochen werden.“

Die Einrichtung der Kapelle (Altar, Kirchenbänke, Statuen) wurden in die Pfarrkirche St. Nikolaus übersiedelt.

(Stadtarchiv Innsbruck, Ph-6520)

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare
    1. Ja und erst die vielen verschwundenen Gasthäuser! Wer zählt die Völker, nennt die Namen (ist übrigens ein Gedicht von Benno Stiller „Die Ibiche des Kranikus“)

Schreibe einen Kommentar zu Karl Hirsch Antwort auf Kommentar entfernen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Back To Top
×Close search
Suche