Die Straßen von Innsbruck – Der Rennweg
Der Rennweg erhält seinen Namen von den Turnieren, die dort in der Zeit der Maximilians abgehalten wurden – Varianten waren das Rennen und das Stechen; wobei kurioserweise letzteres im Gegensatz zum ersteren mit stumpfen Lanzen geritten wurde. Er erlebte in den 30er Jahren zwei wenig ruhmvolle Umbenennungen – 1934 wurde er, ebenso wie der Obere Stadtplatz in Kufstein, in „Dollfuß Platz“ umbenannt. Bereits am 13. März 1938, am Tag nach dem Einmarsch der deutschen Truppen, erhielt er dann den Namen „Adolf Hitler Platz“. Aus unerfindlichen Gründen bekam er nach 1945 wieder seinen ursprünglichen Namen zurück.
(Anbringung des neuen Schildes im März 1938; Signatur Ph-365)
Denn Rennweg zierten seit jeher einige der prächtigsten Bauten Innsbruck – die Hofburg entstand hier unter Sigismund dem Münzreichen (1427–1496) (die heutige Form erhielt sie durch die barocke Renovierung unter Maria Theresia), im 16. Jahrhundert folgte die Hofkirche mit dem Grabmal Maximilians, sowie das Schloss Ruhelust, dass nach zwei Bränden jedoch zu Beginn des 18. Jahrhunderts endgültig abgerissen wurde. Die Dogana entstand als Theater unter Leopold V. (1586–1632), auf ihn geht natürlich auch der Leopoldsbrunnen, der dieses Jahr ein Opfer von Vandalismus wurde. Die entwendete Putte, die weitgehend unversehrt wieder aufgefunden wurde, wird bis zur Restaurierung des Brunnens im Stadtarchiv verwahrt. Auf der gegenüberliegenden Seite ließ Ferdinand Karl (1628–1662) sein Comedihaus errichten, an dessen Platz in den 1840ern das heutige Haus des Landestheaters trat.
(Titelbild: Stich des Rennplatzes, ca. 1840; Signatur Big-1192)
Mit 1500m ist der Rennweg bis runter zur ehemaligen Hungerburgbahn schon recht lang. Kaum zu glauben, dass sie von der Landebahn am Flughafen mit 2000m deutlich übertroffen wird, von der Schneeburggasse mal ganz abgesehen.