Der Urlaub kann beginnen
Für die Camper*innen auf dem Titelbild hat er auf jeden Fall schon begonnen.
Unter Camping oder Kampieren sind verschiedene Aktivitäten zu verstehen, die aber alle das Übernachten im Freien gemeinsam haben. In Europa kam Camping zuerst in England auf. Allerdings war dieses Vergnügen am Ende des 19. Jahrhunderts eher der „besseren“ Gesellschaft vorbehalten.
Erst nach dem Ersten Weltkrieg konnten sich langsam auch die Normalverbraucher*innen das Kampieren leisten.
In der Tiroler Radiowoche, der Wochenbeilage der Innsbrucker Nachrichten, lassen sich Anfang der 1930er beispielsweise mehrere Sendeanzeigen finden, die unter „Englische Sprachstunde: Camping and Hiking in England“ das Kampieren als Urlaubsform vorstellen.
Tatsächlich entstanden regelrechte Campingclubs. In den Innsbrucker Nachrichten wird berichtet:
Dieser Tage veranstaltete die International Federation of Camping Clubs ein internationales Treffen. […] Am Montag trafen mehrere dieser mit Wohnwagen ausgestatteten Kraftfahrzeuge hier in Innsbruck ein und die durchwegs französischen Fahrer errichteten in der Reichenau am Messeplatz, der von der Stadtgemeine als Campingplatz zur Verfügung gestellt wurde, ihre Wohnzelte. […] Für die Unterbringung des Camping Clubs kam der Österreichische Touring-Club auf.
Innsbrucker Nachrichten, 11.08.1937, S. 6.
Der Zweite Weltkrieg setzt der neuentdeckten Freizeitaktivität ein Ende. Aber spätestens ab den 1950er Jahren bricht das Camping-Fieber erneut aus. In Österreich beginnt der Bau von offiziellen Campingplätzen – so auch in Tirol, wo der Alpentourismus an Fahrt aufnimmt.
Der Campingplatz Innsbruck-West in Kranebitten (heute Camping Kranebitterhof) weist in seinen Anfängen ein kleines Eingangshüttchen, eine Sanitäranlage und ein schönes Plätzchen am Wald auf. Nun, was braucht es mehr?
Im Innsbruck-erinnert-Blog lassen sich mehrere Beiträge unter „Camping“ finden. Schauen sie also rein und lassen sie sich in Urlaubsstimmung bringen.
Titelbild: Camping Innsbruck-West (StAI: Ph-39285)
Text: Martina Pomaro
Interessant, dass das Söldenbödele / Klammegg und die Steilhänge östlich davon in Richtung Rauschbrunnen, damals ähnlich aussahen, wie heute, ca. 10 Jahre nach dem Waldbrand