Der Pradler Saggen
In einem meiner letzten Beiträge ging es um eine Aufnahme der Kärntnerstraße und deren Veränderungen. Gerade in den letzten Jahren hat eine rege Bautätigkeit das Bild der Gegend und vor allem des Pradler Saggens gehörig verändert. Häuser wurden abgerissen und neue Wohnblöcke wurden gebaut oder befinden sich gerade im Bau. Mitunter wirkt das oft willkürlich, doch dieser Eindruck täuscht, denn in der Stadt beschäftigen sich mehrere Referate mit der Stadtentwicklung und überlegen sich genau, was zukünftig wo gebaut oder gebraucht werden wird. Ein wichtiger Bestandteil dieser Planungsarbeit sind heute Studien zu verschiedensten Themen, wobei es diese Vorgehensweise in etwas kleinerem Umfang auch früher gab. Ein Überbleibsel einer Bebauungsstudie ist der Plan im Titel dieses Beitrages. Die „Bebauungsstudie für den Pradler Saggen“ aus dem Jahr 1925 zeigt, wie man sich die Zukunft des Raumes damals vorgestellt hat. Einiges, was auf dem Plan zu erkennen ist, wurde später tatsächlich umgesetzt, manches hingegen existiert bis heute nur auf dem Papier. Wenn es unter unseren LeserInnen jemanden geben sollte, der die Gegend aus den 1920er Jahren nicht mehr ganz parat hat, hier eine Aufnahmen der Ecke aus dem Jahr 1929, die eine noch fast unbebaute Landschaft zeigt.
Wie am Plan zu sehen ist der Flughafen schon vorhanden, aber sonst noch nicht viel, weder die Kaserne noch die Lodenfabrik sind aufzufinden. Doch unseren Leser*innen wird sicher noch Vieles mehr auffallen, was umgesetzt wurde, und auch was nicht realisiert wurde- ich freue mich auf die Entdeckungen.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Pl-310-01)
Auf dem Luftbild sieht man fast ganz am Rand sehr schön die dreieckige Schwimmschule bzw. Vereins-Schwimmbad des Peter-Mayr-Bunds, welche auch schon Thema eines Rätsels war:
https://innsbruck-erinnert.at/ein-raetsel-in-memoriam-dr-herbert-geiler/
… und die Villa Blaas aus https://innsbruck-erinnert.at/auch-wenn-es-wie-daemmerung-ausschaut/
…mir fällt nur auf, dass sich auf der Überschrift des Plans ein Schreibfehler eingeschlichen hat..(da fehlt doch ein „U“, oder?)
Die Baracken in der Amthorstraße erkennt man auch recht gut,
https://innsbruck-erinnert.at/es-faehrt-ein-bus-nach/
LG Thomas
Die konzipierte Umgebung des Flughafens scheint ihn schon im Planungsstadium ad absurdum führen zu wollen. Interessant die projektierte Führung der Reichenauerstraße, ebenso die geradezu monumental erscheinende Gestaltung der Prinz Eugen STraße links der Sill.