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Der Frühling In Little Venice

Der Frühling in Little Venice

In unserer kleinen Serie über Idyllen der kleingärtnerischen Freuden darf diese Aufnahme von Jörg Thien nicht fehlen, die dank des basilesken Bildhintergrundes und des nach einem Einkaufszentrum benannten Flüssleins im Vordergrund recht leicht im Stadtplan verorten lässt. Wir stehen etwa auf Höhe der Sillhöfe und der Blick des Fotografen geht gen Westen. Es ist ein Tag im Mai, auf dem Rangger Köpfl liegt noch Schnee und herunten blüht der Holunder. Die Beratungen des Gartel-Kollektivs über den richtigen Zeitpunkt der Setzung von Salatpflänzchen sind voll im Gange.

Mit dieser kleinen Welt dürfte es 1962 vorbei gewesen sein. Dieses genaue Luftbild der Kolleg*innen von der Tiris zeigt am oberen Bildrand noch die Einspülstelle und letzte Gärten, die aber auch bald vom Industriegelände St. Bartlmä geschluckt werden würden. Nur am Südufer der Konzertkurve gibt es heute noch eine kleine Nachfolge-Kolonie dieser ausgedehnten Agri-Kulturlandschaft. Da es selbige 1962 (ausgesprochen schwer zugänglich und eigentlich zwischen den beiden Gleis-Kurven gelegen) noch nicht gegeben hat könnte es sich um die Kompensations-Flächen für die obigen Gärten handeln.

Dieser Beitrag hat 6 Kommentare
  1. Nix für ungut, Herr Hofinger, aber als ehemaligen Pradler passt es mir nicht ganz, wenn Sie unsere Sill nur als Flüsslein und den Sillpark als den Namensgeber bezeichnen! Der Begriff „Einspülstelle“ bedürfte auch noch einer näheren Aufklärung! Trotzdem einen schönen Sonntag!

  2. jaja, Herr Hofinger…wer beim Wort Sillstrom auch nur im Entferntesten an Elektrizität zu denken wagt, hat bei den Pradlern ausgsch…:-). Dabei zeigen Sie uns ein Innsbrucker Idyll.

    Der einspülende Bach (ich hör ihn förmlich rauschen) dürfte das an den Absender zurückgeschickte Wasser des nicht mehr benötigten Sillkanals sein.

    Rechts wieder einmal ein Tennisplatz, laut Luftbildern schließt sich sillabwärts dahinter sogar noch einer an. Man kann ja nicht dauernd garteln.

    1. Jaja, Herr Hirsch…zwischen Sillstrom und Flüsschen gibt es schon noch etwas, das besser passt! Und da Sie schon die Elektrizität anschneiden: Innsbruck verdankt der Sill nicht wenig davon (Sillwerke)! Dass ein Teil Innsbrucks auf dem Schuttkegel dieses „Flüsschens“ liegt kommt noch dazu, auch, dass der Inn wegen der Sill so eine Schleife macht und an den Hang der Nordkette gedrückt wird. Wer die Sill einmal bei Hochwasser erlebt hat, denkt auch anders!
      Die Sill als „Grenzfluss“ ist ja auch nicht unwichtig – hat sie doch allerlei Ungutes aus der Stadt von Pradl abgehalten. Dass dann im Zuge der Sillbegradigung die Stadt Teile des Dorfes Pradl (Rhombergareal) „gestohlen“ hat, wird oft vergessen. Dafür scheint nun der Nachfolger von Rhomberg, das Einkaufszentrum Sillpark, unserem Fluss den Namen gegeben haben!! Haha

      Für den Bach in der Mitte hätte ich eher Überlauf oder Spülkanal (es wird aus- nicht eingespült) genommen.

      Aber mit der Bezeichnung als Innsbrucker Idyll haben Sie vollkommen Recht!

  3. wie schon erwähnt, ist dies der Abfluss des Sillkanals, nachdem sein weiterer Lauf durch die Konzertkurve eliminiert wurde. Zuvor floss das Wasser unter der Brücke des Geleises unter der Brennerbahn zum Stiegele (man sieht die Brücke vor dem Hause Frauenanger 2 / 4). Diese Brücke war bis vor kurzem noch vorhanden und diente als „Keller“ für einen Gartler. Die zweite Brücke beim Kanal diente als Eisenbahnbrücke zum damaligen Arallager. Die Gartenanlagen wurden durch die Industrieanlagen immer weiter abgerissen. Heute alles für den Schenker als Container Umschlagplatz in Verwendung. der etwas nördliche Tennisplatz des ESV Innsbruck, wurde erst vor kurzem abgebaut. Hier wurde die Zufahrt über die neue Bartlmäbrücke zum Schenker Areal errichtet. Die südliche, von der Klostergasse her, ist nur mehr erschwert befahrbar, da die BBT das Gelände etwas umgeackert haben.
    Die noch existierenden Gärten im Gleiszwickel der Konzertkurve wurden auch um die Aufnahmezeit schon bebaut. Für die abgebildeten Gartenanlagen wurden einige Grundstücke am Bahnareal im Gebiet von Arzl freigegeben.

  4. Bin zufällig auf diesen älteren Beitrag gestoßen.

    Die Einspülstelle die wir hier sehen, war nicht immer nur ein Überlauf des Sillkanals.
    Etwas Flussaufwärts gab es im intakten Kanal einen Schotterfang. Das Geschiebe, das die ungestüme Sill aus der Schlucht mitführte, setzte sich oberhalb ab. Wurde es dort zu voll, wurde bei geeigneter Wasserführung mit entsprechender Schieber-, bzw. Schleusenstellung am Sillfall und Schotterfang das Geschiebe und Treibgut über dieses Gerinne mit viel Schwung in die Sill zurückgespült. Dabei wird man vorab Treibholz und den einen der anderen Wagen voll Sand und Schotter bestimmt genutzt haben.

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