Der Bau der Nordtiroler Eisenbahn – Ein weiteres Rätsel
Da sich die Rätselbeiträge in dieser Serie wirklich als Informationsgewinn für uns erwiesen haben, möchten wir selbstverständlich fortsetzen. Die heutige Lithografie aus dem Erinnerungsalbum zeigt den Inn in einer Zeit, als der Fluss und die Berge noch das gesamte Landschaftsbild bestimmten.
Der Inn zieht sich in einem sanften Bogen durch die offene Ebene. Links ragt ein dunkler, wolkenverhangener Berghang dramatisch in die Szene, während sich rechts das Tal öffnet und den Blick auf eine weite, nahezu unberührte Landschaft freigibt. Einige kleine Gebäude sind in der Ferne auszumachen, doch die Natur dominiert eindeutig das Bild. Die helle, ruhige Talebene und der schimmernde Fluss verleihen der Szenerie eine beinahe zeitlose Stimmung.
Nur in der Ferne bricht die Moderne ein wenig in diese Ruhe: Eine Dampflokomotive zieht ihren Zug durch die Landschaft.
Doch eine Frage ist noch zu klären: Wo könnten wir uns hier befinden?
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Bi-k-652_20)
Die Gebäudeansammlung links oberhalb des Zuges sollte offenbar Schloß Tratzberg sein?
…und wenn Sie Recht haben (woran ich keinen Augenblick zweifle!) ist der winzige spitze Kirchturm jener der Jenbacher Kirche – und die beiden bewaldeten Mugel? „Burgeck“ und „Tiergarten“?
und links Stans mit seitenverkehrter Kirche, aber das ist ein Eisenbahnbild, kein Kirchenführer. Interessant ist das recht große graue Haus direkt am Innufer. Mutig.
vielleicht das Abdeckerhäusl in der Nähe der alten Schwazer Richtstätte am Weg nach Stans
Zu den Staner Kirchen:
Die „alte“ Pfarrkirche von Stans sieht man auch, weiter rechts (östlich), halb verdeckt von einem Baum, aber das spitze Türml ist gut sichtbar. Sie war noch „Pfarrkirche“, als die neue Herz Jesu Kirche schon stand und bliebe es noch eine ganze Weile, wurde dann „entweiht“, weil man sie als Theatersaal und Lagerraum nutzen wollte, und 1990 wieder „resakralisiert“, weil man sie als Hochzeitskirche nutzen wollte
Die „NEUE“ (Herz Jesu) Pfarrkirche ist 1884 – 1895, urk.von Peter Huter, erbaut worden (laut „Dehio Tirol“). Beim Grundriß der Kirche auf Seite 758 fällt auf, daß dieser Nordturm (meinem Gefühl nach) ein bißl „patschert“ in die Nordwand eingefügt ist. Auch wenn von einem „Vorgängerbau“, einer größeren Kapelle mit (in diesem Fall südlichem) Spitzturm nichts zu finden ist, da möglicherweise beim Kirchenbau abgerissen – ganz auszuschließen ist es wohl nicht.
Meine Frage: Von wann ist dieser schöne Eisenbahn“Bilderbogen“? Dem Schriftbild nach schaut es mir schon eher wie „entstanden 1870“ aus. Haben die damals wieder kein Datum dazugeschrieben….???