Der Bau der Nordtiroler Eisenbahn – Ein Rätsel
Was wäre unsere Blogreihe ohne ein kleines Rätsel zwischendurch?
Da die meisten unserer bisherigen Aufnahmen recht leicht zuzuordnen waren, habe ich diesmal ein Motiv gewählt, das zumindest auf den ersten Blick etwas schwieriger zu verorten sein dürfte.
Vor uns ist der Inn, ruhig und doch kraftvoll, der sich auf gewohnte Weise seinen langen Weg durch die Alpen bahnt. Auf dem Wasser ist ein Floß und vielleicht auch ein kleines Boot zu sehen. Im Hintergrund erkennt man vermeintlich die Silhouetten einiger Orte. Vor allem die vier markanten Kirchtürme erheben sich wie Orientierungspunkte in der Landschaft. Ganz am rechten Bildrand verläuft die Bahntrasse, möglicherweise mit einer kleinen Haltestelle.
Ein vertrautes, aber zugleich geheimnisvolles Panorama, wo könnte dieser Ort wohl sein?
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Bi-k-652_17)
Anfang gemacht: Der Berg in der Ferne ist die Nockspitze, ganz links der Patscherkofel und rechts das Ende des Gnadenwalds.
Ja, da sind wir „ein Häusl weiter“ – nämlich schon östlich der Haltestelle Terfens-Weer.
Ganz links die spitzen Kirchtürme von Weer und Kolsaß hat er ja gut getroffen, der Zeichner – und auch den von Volders – aber dazwischen, in Wattens….??? Die Wattener Laurentius-Pfarrkirche hat doch einen Zwiebelturm – oder fand nach der Entstehung dieser Zeichnung ein Turmumbau statt und die Zwiebel ist jüngeren Datums?
Und rechts, vor der bewaldeten Kulisse des Gnadenwalder Abhangs, da liegt das Dörfchen Terfens.
Die Haltestelle? Ganz klein rechts gleich neben den bäumen gegen den Inn hin. Aber das Häuschen rechts ganz im Vordergrund? Wohnt da ein Streckengeher mit seiner Familie?
Nur zur Ergänzung: Wir sind hier im Bezirk Schwaz.
Zwischen Weer und Kolsaß – „genau auf der Mittn von der Bruggn übern Weerbach“ – befindet sich drüben die Grenze zum Bezirk Innsbruck (Land) – und herüben? Kann mans nicht so genau ausnehmen.
Aber etwas anderes schon – das Gewässer rechts – den Vorläufer des Badesees Weißlahn bei Terfens.
bei den kleinen Häuschen in der Kurve und weiter hinten auf Höhe der Baumreihe entlang des Inns dürfen Wärter Häuschen sein, die für die Sicherheit auf der Strecke zuständig waren, daneben scheinen auch Formsignale bzw Semaphore zu stehen