Der Bau der Arlbergbahn – Die Ötztaler Ache
Für den Bau der Arlbergbahn mussten einige Hindernisse überwunden werden. Trotz diverser Engstellen zwischen Berghängen und dem Inn konnte man einen Brückenbau bis ins Ötztal hinauf vermeiden. Umso imposanter sieht der erste Übergang über die Ötztaler Ache dafür aus. Die Ötztaler Achbrücke mit einer Gesamtlänge von 121 m wurde im Jahre 1883 als Fachwerkskonstruktion erbaut. Hinter der Brücke schweift der Blick ins unverbaute und wildromantische Tal. Heutzutage ist von der damaligen Unberührtheit nicht mehr viel über, auf der gegenüberliegenden Seite des Inns sieht man die unvermeidliche Autobahn und eine weitläufige Schottergrube. Die einzigartige Brücke Bestand noch bis ins Jahr 1968, wo sie durch ein 280 t schweres Stahlhohlkastentragwerk ersetzt wurde. Die Stahlbrücke war allerdings sehr wartungsintensiv bzw. wegen der ungenügenden Dauerhaftigkeit der Stahlverbindungsmittel mit einem hohen laufenden Sanierungsaufwand verbunden. Aufgrund dieses Umstandes konnte die Brücke nur mit ungefähr 40 km/h befahren werden. Deshalb wurde auch diese Brücke im Jahr 2011 mit der nunmehr bestehenden ersetzt.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum, Ph-A-24455-4)
So schaut es jetzt hier aus: https://www.ostertagarchitects.com/de/projekte/bruecken/oetztaler-achbruecke.html
Dazu noch vom Bau: https://docplayer.org/54356206-Neubau-der-oebb-oetztaler-achbruecke-tirol.html
Die Brücke wurde auch zweimal von den Alliierten angegriffen (aus Leo Unterrichter: „Die Luftangriffe auf Nordtirol 1939 – 1945“ – Ferdinandeum)
17. 4. 45, Roppen: Bombenangriff auf die nahe Eisenbahnbrücke mit ca. 150 Spr.-B. Beschädigung der Brücke, das Wächterhaus wird zerstört, keine Menschen Verluste.
20. 4. 45, Roppen : Neuerlicher Angriff auf die Bahnbrücke. Tote: 9 ausländische Arbeiter. — Nagele Johann, 76 a, Roppen. Größerer Feld- und Waldschaden.
Solange man mit dem mit der Neukonstruktion neuerlich festbetonierten eingleisigen Zustand ab Ötztal Bahnhof zufrieden ist, wird halt die Autobahn wirklich unvermeidlich sein. In Japan wär die Strecke viergleisig und nach Landeck bräuchte man von Innsbruck keine halbe Stunde. In Japan.
Solch eine zweite, gleiche Brücke daneben hinzustellen wird sicher eines der kleineren Probleme eines zweigleisigen Ausbaues ab Ötztal Bahnhof sein. In letzter Zeit ist eh wieder einmal davon die Rede!
Lustig (oder traurig) nur: Ich glaube, es war in den Neunzigern (ich war jedenfalls noch aktiv), da wurden z. B. im Gemeindegebiet Roppen bereits Grundeinlösungen für einen zweigleisigen Ausbau durchgeführt. Dann wurde anders entschieden, alles wurde rückgängig gemacht, die Grundbesitzer mussten / sollten das erhaltene Geld zurückzahlen!
Es gibt aber auch Untersuchungen über großzügige Verlegungen im Bereich Ötztal Bahnhof – Schönwies mit Tunnels und neuen Innquerungen, dann wäre diese Brücke hinfällig! Aber dazu wird es wohl nie kommen!