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Der Arme Krampus

Der arme Krampus

Na, haben Sie Nikolaus und Krampus heute schon gesehen? Ich schon. Ganz unverhofft während des Mittagessens, als zwei der zotteligen Ungetümer in die Gaststube hereindrängten. Und das trotz des umissverständlichen Ersuchens der Kellnerin, mit Hinblick auf kleine Kinder im Raum bitte draußen zu bleiben. Arme Krampusse? Wohl eher nicht.

Einen armen Krampus, den ortete Hubert Steiner, aus dessen Feder sowohl die Illustration als auch das dazugehörige Gedicht stammt. Der gelernte Diplomingenieur, dessen Namen Ihnen womöglich noch von mehreren Benzinerbeiträgen des Kollegen Egger erinnerlich ist, fand in seiner Freizeit offenbar auch Gefallen an kreativer Betätigung. Unter anderem hinterließ er eine wohl aus den 1950er-Jahren stammende Sammelmappe mit dem klingenden Titel „Roter Zinnober. Brauner Zimt und andere Blödheiten serviert von H. Steiner“. Damit nimmt der Verfasser selbst schon ein kritisches Urteil über den Inhalt vorweg. Die meisten der rund 60 Werke werden Sie nie auf diesen Seiten wiederfinden, weil erstens nicht ganz jugendfrei und/oder zweitens nicht ganz politisch korrekt (um es freundlich auszudrücken).

Auf den „Armen Krampus“ trifft eigentlich weder das eine noch das andere zu – soweit ich den Inhalt an einem Freitag Nachmittag noch erfassen konnte. Dennoch erlaube ich mir, Ihnen den Text vorzuenthalten und Ihnen stattdessen einen kreativen Anstoß zum Wochenende zu geben: Lassen Sie sich von Text und/oder Bild inspirieren. Was fällt Ihnen dazu ein? Auf die Plätze, fertig, los! (Für Fortgeschrittene: Im Original handelt es sich um drei Kreuzreime.)

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Ph-A-24401-41)

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare
  1. Hier scheint mir der Nikolaus der gestrenge Herr zu sein und der Krampus sein untergebener Erfüllungsgehilfe … was Erinnerungen an gestrenge Kirchenfürsten der alten Zeiten ruft, welche ihre Häscher gegen die Häretiker und sonstigen Verdächtigen ausschickten.

    1. Herrliche Assoziation, schlüssige Argumentation – der „Befehlsempfänger“ und „Vollstrecker“ – ja, das ist immer wieder jener arme Teufel, an dem noch viel mehr als „Pech“ und „Schwefel“ (also Unglück und Unglaubwürdigkeit) kleben bleibt, während die Zwirnhandschuhe der „Eminenz“ blütenweiß bleiben…
      Aber – „Psychologie des Kollektivunbewußten“ – man wird sich wohl in alle Ewigkeit von den glänzenden Erscheinungen mit den weißen Handschuhen blenden lassen – oder?

  2. Ja, ein ziemlich diensteifriger Höllenfürst hier.
    Jetzt wären die zugehörigen, ich nehme an mit ähnlich spitzer Feder gereimten Verse, sicher lesenswert, bzw. diese Sammelmappe mit den einen oder anderen gleich spitzigen Zeichnungen.

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