Das Tiroler Autohaus …
… des C. H. Linser in der Leopoldstraße 2 war, wie von Manfred Roilo und Martin Schönherr schnell & richtig aufgelöst, auf unserem Rätselfoto vom 30. November zu sehen. Für die Planung zeichnete der Innsbrucker Architekt Hubert Sterzinger verantwortlich, der sich dabei vom vis-à-vis gelegenen Café Greif (1949 nach den Plänen von Lois Welzenbacher umgebaut) inspirieren ließ. Aber nicht nur architektonisch war der Bau auf der Höhe der Zeit, auch bei der Errichtung wurden neue Wege beschritten.
Die neuartige Verschalungsmethode turg wesentlich dazu bei, dass das Autohaus mit seinen modernen Vorführungsräumen in weniger als 100 Tagen fertiggestellt werden konnte. Last but not least muss auch auf die für die damalige Zeit innovative Wärmeheizung unter den Fenstern im Erdgeschoß erwähnt werden. Über einen Kanal, der im Keller entlang der Fensterfront verläuft, wird die Warmluft über Schlitze im Fenstersockel im Schauraum verteilt. So lässt sich ein Beschlagen der Fensterflächen auf der Innenseite verhindern (Isolierglas gab es noch nicht) und man konnte auf Heizkörper vor den Fenstern verzichten. Das Heizungssystem erlaubt nicht nur eine Innenluft- und Außenluftzumischung (ideal in Corona-Zeiten), sondern läuft seit 1955 praktisch wartungsfrei; ab und zu mal ein Tropfen Öl reicht vollkommen aus.
Herzlichen Dank an DI Winfried Winkler, der die Idee für diesen Beitrag hatte und das Rätsefoto und die Zeitungsausschnitte zur Verfügung stellte.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, KR-NE-7876 / KR-NE-7877)