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Das „Politische Schatzkästlein“, Teil 2

Das „Politische Schatzkästlein“, Teil 2

Im Frühjahr 1623 erschien der erste Buchteil mit 52 Drucken. Wegen der erfreulichen Verkaufszahlen wurden in Folge regelmäßig neue Hefte mit jeweils 52 noch nicht veröffentlichten Drucken konzipiert und gedruckt. Im Jahr 1626 erschien ein Buch, das die bis dahin erschienen acht Buchteile zusammenfasste. Zwischen 1627 und 1631 erschienen halbjährlich weitere acht Hefte, die in einem zweiten Buch zusammengefasst wurden. Jeder Buchteil erhielt ein illustriertes Titelblatt, eine Widmung und eine kurze Erläuterung des Inhalts.

Die Stadt-, Burg- und Klosteransichten ließ Eberhard Kieser aus Kostengründen größtenteils nach vorhandenen Vorlagen anfertigen. Nur für einige Städte und Burgen in der Umgebung von Frankfurt wurden neue Ansichten hergestellt.

Eberhard Kieser starb im Jahr 1631. Kurz nach seinem Tod kaufte der Verleger und Kunsthändler Paulus Fürst aus Nürnberg die Druckplatten und gab das Werk zwischen 1637 und 1638 unter dem Titel „Sciographia Cosmica“ (Band 1) und „Libellus Novus Politicus Emblematicus Civitatum Pars […]“ (Band 2) neu heraus. Die Drucke wurden nach geographischen Kriterien neu angeordnet, mit einem Buchstaben (von A bis H) versehen und durchnummeriert. Außerdem wurden 30 Drucke der ursprünglichen Ausgabe weggelassen. Weitere Neuveröffentlichungen des Werks wurden in den Jahren 1678 und 1700 herausgegeben.

Das Titelbild dieses Artikels zeigt einen Kupferstich mit einer Abbildung von Schloss Ambras, der in dieser Form – mit Buchstabe und Zahl versehen – in der Ausgabe von Paulus Fürst im Jahr 1638 erschienen ist. Der Titel des Kupferstiches lautet: „Gleich und gleich geselln sich gern. Ameras in Tyrol.“ Unter der Abbildung steht wie bei allen Abbildungen des Wortes ein Sinnspruch in lateinischer Sprache: „Noscitur ex socio, quod non cognoscitur ex te: Hincest, quod similis gaudet homo simili.“ Darunter befindet sich folgende sinngemäße Übersetzung dieses Textes: „Welcher dich nicht erkennen kan, der schau nur dein Gesellen an: Dann gleich und gleich gesellt sich gern, drum thu nur guter Gesellschafft beg[e]hrn.“ Auffallend sind die Korrekturen und Druckfehler im Schriftteil des Blattes, wie zum Beispiel das durchgestrichene Wort „non“ im lateinischen Text.

(Stadtarchiv Innsbruck, Bi-k-1829)

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